US-Gesundheitsminister Kennedy streicht Gelder für mRNA-Impfstoffe
US-Gesundheitsminister Kennedy hat Kürzungen der Gelder für die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gegen Atemwegserkrankungen angekündigt.

US-Gesundheitsminister Kennedy will die Förderung für die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen zur Prävention von Atemwegserkrankungen wie Covid-19 und Grippe weitgehend einzustellen.
Insgesamt seien laut der «Tagesschau» 22 Forschungsprojekte mit einem Fördervolumen von rund 500 Millionen US-Dollar betroffen.
Die Entscheidung folgt einer internen Überprüfung des Ministeriums im Rahmen der biomedizinischen Forschungsprogramme.

Die bisherigen Daten zeigten, dass mRNA-Impfstoffe nicht ausreichend wirksam gegen Infektionen der oberen Atemwege seien, so Kennedy.
Allerdings legte er keine wissenschaftlich fundierten Belege für diese Behauptungen vor. Die eingesparten Gelder sollen in «sicherere und breiter angelegte Impfstoffplattformen» investiert werden.
Streichungen von mRNA-Impfstoffen betreffen viele Pharmaunternehmen
Betroffen sind laut «N-TV» grosse Pharmaunternehmen wie Moderna, Pfizer, Sanofi Pasteur, CSL Seqirus, Gritstone sowie der deutsche Konzern Biontech. So wurde bereits der Vertrag für die späte Entwicklungsphase eines mRNA-Impfstoffs gegen Vogelgrippe, den Moderna entwickelte, gekündigt.
Auch mehrere Ausschreibungen für neue Projekte in diesem Bereich wurden vom Ministerium annulliert oder abgelehnt. Diese Entscheidung hat in Fachkreisen Besorgnis ausgelöst.

Denn die mRNA-Technologie gilt in der schnellen Entwicklung von Impfstoffen gegen neue Virusvarianten und zukünftige Pandemien als besonders vielversprechend.
Experten warnen, dass das Wegfallen so grosser Fördermittel die Vorbereitung auf künftige Infektionswellen erheblich erschweren könnte.
mRNA-Technologie kommt in vielen Bereichen zum Einsatz
Die Biotechnologie war durch Corona-Impfstoffe weltweit bekannt geworden und gilt als bedeutende Innovation in der Impfstoffentwicklung. Neben den Impfstoffen gegen Atemwegserkrankungen forschen Wissenschaftler auch an mRNA-Anwendungen zur Krebsimmuntherapie.
Diese anderen Forschungsbereiche ausserhalb der Atemwegsinfektionen werden von den Kürzungen nicht beeinträchtigt und laufen laut Ministerium weiter. Das berichtet die «Tagesschau».
Der umstrittene Gesundheitsminister
Robert F. Kennedy Jr. ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber Impfungen, so der «Spiegel». Seine früheren Aussagen über angebliche Risiken von Impfstoffen, darunter die widerlegte These eines Zusammenhangs zwischen Impfungen und Autismus, sind umstritten.
Neben dem Förderstopp bei mRNA-Impfstoffen zog Kennedy im Mai die Corona-Impfempfehlungen für gesunde Schwangere und Kinder zurück. Dies führte zu einer Klage von US-Ärzteverbänden gegen die Regierung.