Joe Biden hat veranlasst, ein neues Nationaldenkmal für Rassismus-Opfer zu errichten. Bei seiner Rede spielte er auch auf umstrittene Lehrpläne in Florida an.
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Joe Biden unterschreibt ein Dekret, ein neues Nationaldenkmal zu erstellen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Biden ordnete ein Denkmal für Rassismus-Opfer an.
  • In einer Rede kritisierte er auch Florida-Lehrpläne, welche Rassismus verharmlosen sollen.
  • Das neue Denkmal ehrt Emmett Till und seine Mutter in Illinois und Mississippi.
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US-Präsident Joe Biden hat die Errichtung eines neuen Nationaldenkmals zu Ehren von Opfern rassistischer Gewalt veranlasst. Biden unterschrieb am Dienstag einen Erlass für das Denkmal zu Ehren von Emmett Till und seiner Mutter Mamie Till-Mobley. Dieses soll an drei Standorten in den Bundesstaaten Illinois und Mississipi entstehen.

Die Geschichte des schwarzen Teenagers aus Chicago erlangte 1955 traurige Berühmtheit, nachdem dieser entführt, gefoltert und getötet wurde. Nach dem Hassverbrechen von weissen Männern schlossen sich viele Menschen der Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten an.

Bei seiner Rede beim Festakt spielte Biden offenbar auch auf umstrittene Lehrpläne in Florida an. Der US-Bundesstaat wird vom erzkonservativen Gouverneur Ron DeSantis regiert.

Man könne sich nicht einfach dafür entscheiden, nur das zu lernen, was man lernen wolle, so Biden. «Wir sollten über unser Land Bescheid wissen. Wir sollten alles wissen: Das Gute, das Schlechte – die Wahrheit darüber, wer wir als Nation sind.»

Biden erwähnte Florida und DeSantis dabei nicht namentlich. DeSantis bewirbt sich auf die republikanische Präsidentschaftskandidatur. Er war zuvor wegen neuer Massstäbe seiner Bildungsbehörde für Lehrpläne zur Geschichte der Afroamerikaner in die Kritik geraten.

Diese enthalten unter anderem eine «klarstellende» Aussage: Sklaven erwarben in den USA Fähigkeiten, die «in manchen Fällen zu ihrem persönlichen Vorteil eingesetzt werden konnten». Dies wurde von vielen als Verharmlosung des Verbrechens der Sklaverei und des systemischen Rassismus in den USA aufgefasst.

Die Sklaverei prägte die Vereinigten Staaten von Amerika entscheidend vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner wurden insbesondere in den Südstaaten unter anderem in der Landwirtschaft zur Arbeit gezwungen.

Obwohl die Sklaverei in den USA nach dem Bürgerkrieg offiziell abgeschafft wurde, blieb systemischer Rassismus und Benachteiligung von Schwarzen bestehen. Er ist noch heute spürbar.

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