Not macht erfinderisch: Manche verkaufen Habseligkeiten andere lassen Rechnungen unbezahlt, um Essen kaufen zu können. Der «Shutdown» hinterlässt Spuren.
Blick auf das Kapitol in Washington im Regen.
Die USA erleben den längsten «Shutdown». - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des «Shutdowns» in den USA stehen Bundesbedienstete ohne Gehalt da.
  • Ein ernsthaftes Problem: Die meisten haben kein Erspartes.

Für Clifton Buchanan wird es jetzt eng. Der Mann aus Texas hat zum Ende der Woche wegen des «Shutdowns» in den USA zum ersten Mal keinen Gehaltsscheck bekommen – wie hunderttausende andere Amerikaner auch. Erspartes hat der 50-Jährige nicht, dafür aber eine Familie zu ernähren und ein Haus abzubezahlen.

Clifton Buchanan.
Clifton Buchanan. - dpa

Buchanan ist Alleinverdiener, hat eine Frau und eine elfjährige Tochter. Er ist einer von rund 800'000 Bundesbediensteten, die seit kurz vor Weihnachten im unbezahlten Zwangsurlaub ausharren oder ohne Bezahlung weiterarbeiten müssen, weil ein politischer Streit Teile des Regierungsapparats in den USA lahmlegt.

Drei Wochen zwangsbeurlaubt

Durch die ausgefallene Gehaltszahlung ist er nun – wie viele andere auch – richtig in Schwierigkeiten. Seit heute Samstag ist es der längste «Shutdown» in der US-Geschichte - und ein Ende nicht in Sicht. Buchanan arbeitet seit mehr als 20 Jahren für den Staat. Seit drei Wochen ist er zwangsbeurlaubt, ohne Gehalt.

Er könne jetzt keine Rechnungen mehr bezahlen und ab sofort auch nur noch das Nötigste kaufen. Er habe Angst, sein Haus und sein Auto zu verlieren, wenn er die Kreditraten dafür nicht mehr zahlen könne, erzählt Buchanan. Rücklagen hat er nicht. Bei einem einzelnen Einkommen für seine dreiköpfige Familie bleibe am Ende des Monats nichts übrig. «Ich habe kein Erspartes. Wir leben von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck.»

Die ersten Bundesbediensteten durchstöbern ihr Zuhause und verhökern im Internet Habseligkeiten, um ein bisschen Geld reinzubekommen. Etliche haben Anzeigen auf der Plattform GoFundMe geschaltet, posten dort Bilder von ihrer Familie und erzählen von ihren finanziellen Schwierigkeiten – in der Hoffnung auf Spenden.

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