Die Arbeitslosenquote der USA fällt auf 6,7 Prozent. Allerdings läuft es mit dem Aufbau neuer Stellen nicht so gut, wie erwartet.
Arbeitslose in den USA
Menschen wollen Arbeitslosenhilfe beantragen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Arbeitslosenquote stieg während der Corona-Krise auf einen Rekordwert an.
  • Allerdings sinkt die Quote jetzt immer weiter.
  • Beim Stellenaufbau gerät die USA jedoch ins Stocken.

Die Erholung am US-Arbeitsmarkt verliert deutlich an Schwung, auch wenn die Erwerbslosenquote weiter sinkt. Im November verlangsamte sich der Jobaufbau in der weltgrössten Volkswirtschaft erheblich. Eine neue Corona-Welle dürfte die Situation weiter erschweren.

Trotz steigender Corona-Zahlen und neuer Kontaktbeschränkungen in weiten Teilen des Landes ist die US-Arbeitslosenquote im November erneut gesunken. Die Quote fiel von 6,9 Prozent im Vormonat auf 6,7 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 6,8 Prozent gerechnet. Allerdings fiel der Jobaufbau den Angaben des Ministeriums zufolge mit 245'000 neuen Stellen viel geringer aus als erwartet.

Grösste Arbeitslosigkeit seit Aufzeichnung

Damit hält die Erholung nach dem historischen Einbruch zu Beginn der Pandemie zwar an, verliert aber weiter an Dynamik. Zum Vergleich: Im Oktober hatte der Beschäftigungsaufbau noch bei 638'000 neuen Arbeitsplätzen gelegen. Seit April waren im Schnitt rund zwei Millionen Jobs pro Monat hinzugekommen.

Nun gerät der Aufschwung zunehmend ins Stocken. «Die dritte Corona-Welle in den USA bremst die Schaffung neuer Jobs derzeit kräftig ein.» Das kommentierte Chefökonomen Thomas Gitzel von der VP Bank die jüngsten Daten des Arbeitsmarkts.

Coronavirus - USA
Ein Schild, das am Fenster des Arbeitslosenbüros von Massachusetts hängt, kündigt die Schliessung des Kundenservices wegen der Corona-Krise an. - dpa

Vom starken Niveau vor der Corona-Krise bleibt der US-Jobmarkt somit trotz der positiven Entwicklung der vergangenen Monate weit entfernt. Die Pandemie hatte die US-Wirtschaft im Frühjahr vorübergehend fast zum Stillstand gebracht. Die Joblosenquote mit über 14 Prozent stieg zeitweise auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Seitdem hat sich die Lage zwar stetig verbessert, aber die Fortschritte werden immer geringer.

Öffentlicher Sektor leidet

Wie angeschlagen der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten immer noch ist, hatte sich an den neuen Anträgen auf Arbeitslosenhilfe gezeigt. Den Daten des Arbeitsministeriums zufolge gab es in der vergangenen Woche 712'000 neue Erstanträge auf staatliche Unterstützung. Das war zwar ein Rückgang um rund 75'000 gegenüber der vorherigen Woche. Doch vor Ausbruch der Pandemie hatten die wöchentlichen Anträge meist lediglich bei ungefähr 200'000 gelegen.

arbeitslosenunterstütung usa
In den USA gibt es wieder weniger Arbeitslosenmeldungen. (Archiv) - Keystone

Insgesamt bezogen in den USA zuletzt etwa 20,2 Millionen Menschen eine Form von Arbeitslosenhilfe. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es lediglich 1,6 Millionen gewesen. Der starke Rückgang der Arbeitslosenquote sollte zudem nicht überschätzt werden.

Besonders stark litt die Beschäftigung in der weltgrössten Volkswirtschaft im November unter Jobverlusten im öffentlichen Sektor. So fielen etwa zahlreiche Hilfskräfte aus der Statistik. Diese wurden im Sommer vorübergehend von den US-Behörden für eine Volkszählung eingestellt.

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