Wolodymyr Selenskyj reist heute nach Washington. Dabei geht er ein Risiko ein – denn ihn zu töten, ist wohl noch immer ein Ziel der Russen im Ukraine-Krieg.
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Der ukrainische Präsident Selenskyj. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wolodymyr Selenskyj begibt sich heute auf seine erste Auslandsreise im Ukraine-Krieg.
  • Dabei wurden hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
  • Laut einem Experten werde «alles getan», um ein Attentat zu verhindern.

Wolodymyr Selenskyj wird heute in den USA erwartet. Für den ukrainischen Präsidenten ist es die erste Auslandsreise seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor zehn Monaten. US-Präsident Joe Biden wird Selenskyj im Weissen Haus empfangen. Auch eine Rede vor dem US-Kongress ist geplant.

Macht sich Selenskyj mit dieser Reise im Ukraine-Krieg zur Zielscheibe der Russen? Nau.ch hat beim US-amerikanischen Politikwissenschaftler James W. Davis nachgefragt.

Dieser warnt: «Ich gehe davon aus, dass es immer Teil der russischen Strategie ist, wenn möglich Selenskyj zu töten.»

Selenskyj will US-Unterstützung im Ukraine-Krieg sichern

Davis nimmt deshalb an, dass «diese Reise mit extrem hohen Sicherheitsvorkehrungen geplant wurde». Der ukrainische Präsident werde wohl von den Amerikanern geschützt, «sobald er das Territorium der Ukraine verlässt». Der Experte hält fest: «Es wird alles getan, um ihn von einem Attentat oder militärischen Angriff zu schützen.»

In den USA wolle Selenskyj wohl versuchen, «die politische und militärische Unterstützung der Ukraine zu sichern». Dabei zentral: die Rede vor dem Kongress. Diese werde im Fernsehen zur «Prime Time» in die Wohnzimmer der Amerikaner übertragen.

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Wolodymyr Selenskyj reist heute Mittwoch in die USA.
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Joe Biden wird den ukrainischen Präsidenten im Weissen Haus empfangen. (Archiv)
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Auch eine Rede vor dem US-Kongress ist geplant. (Archiv)
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Bei Selenskyjs Reise werden hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen. (Archiv)
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Ein Experte geht davon aus, dass die Russen ihn noch immer töten wollen. (Archiv)

Um diese politische Botschaft zu vermitteln, gehe Selenskyj «persönliche Risiken» ein. «Das sagt mir, dass es für die Ukraine essenziell ist, die Fortsetzung der US-Unterstützung zu sichern», so Davis.

Ulrich Schmid hält es derweil für «unwahrscheinlich, dass Russland ausgerechnet auf dieser Reise einen Anschlag auf Selenskyj durchführen wird». Der Russland-Experte betont: «Sein Besuch im umkämpften Bachmut war ungleich gefährlicher.» Dort sprach der ukrainische Präsident am Dienstag mit Militärvertretern und verlieh Auszeichnungen an Soldaten im Ukraine-Krieg.

Würden Sie an Selenskyjs Stelle aktuell in die USA reisen?

Selenskyj halte die Lage in der Ukraine anscheinend für «so stabil», dass er das Land verlassen könne. Seit dem Einmarsch der russischen Truppen harrte er bisher in der Ukraine aus. «Seine Präsenz hat in der Kriegssituation eine enorme Bedeutung», so Schmid.

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