U-Boot-Krise: Blinken reist für Gespräche nach Frankreich
Die USA und Frankreich befinden sich nach dem U-Boot-Streit in einer diplomatischen Krise. Nun will US-Aussenminister Blinken Gespräche führen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die USA haben mit Australien und Grossbritannien einen Pakt geschlossen.
- Dieser liess ein U-Boot-Geschäft Australiens mit Frankreich platzen.
- US-Aussenminister reist für Gespräche nun nach Paris.
Vor dem Hintergrund des heftigen U-Boot-Streits mit Frankreich reist US-Aussenminister Antony Blinken zu Gesprächen nach Paris. Blinken werde dort von Montag bis Mittwoch mit Spitzenpolitikern zusammentreffen, teilte das US-Aussenministerium mit.
Zwischen Verbündeten wären «bessere und offenere Konsultationen» vor der U-Boot-Krise hilfreich gewesen. Das räumte die für Europa zuständige Top-Diplomatin Karen Donfried am Freitag in einer Telefonschalte mit Journalisten ein.
Für den Wiederaufbau von Vertrauen will Frankreich Taten sehen, nicht nur Worte. Das kann Donfried verstehen, sagte sie.
Sicherheitspakt mit Australien und Grossbritannien
Die USA hatten Mitte vergangenen Monats ohne Absprache mit den Verbündeten einen Sicherheitspakt mit Australien und Grossbritannien im Indopazifikbeschlossen. Dies löste eine tiefe diplomatische Krise mit Frankreich aus.
Der Pakt liess ein milliardenschweres U-Boot-Geschäft Australiens mit Frankreichs platzen, was in Paris zu wütenden Reaktionen führte. Donfried sagte, Blinken werde bei seinem Besuch die Partnerschaft mit Frankreich unterstreichen. Ob es zu einem Treffen mit Präsident Emmanuel Macron komme, sei noch offen.

Das US-Aussenministerium teilte mit, bei Blinkens Gesprächen mit seinem Amtskollegen Jean-Yves Le Drian und anderen Politikern werde es unter anderem um die transatlantischen Beziehungen, die Sicherheit im Indopazifik, die Klimakrise und die Coronavirus-Pandemie gehen.
Blinken werde in Paris auch dem Ministerratstreffen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorsitzen. Der Minister werde am Donnerstag weiter nach Mexiko reisen.