US-Schüler werden mit Wandern statt Nachsitzen bestraft
An der Morse High School in Maine ersetzt Wandern das klassische Nachsitzen. Schüler erleben dabei überraschende positive Effekte.

Das Wichtigste in Kürze
- An einer amerikanischen High School wurde zum Nachsitzen das Wandern eingeführt.
- Die Schüler können zwischen den beiden Alternativen wählen.
- Doch vor allem die Reaktionen der Eltern darauf sind gemischt.
An der Morse High School in Maine gehen Schüler, die sich schlecht benehmen, neuerdings wandern statt nachzusitzen. Die Schulberaterin Leslie Trundy hat das Wander-Nachsitzen nach einer Konferenz zum Thema Outdoor-Bildung eingeführt.
Die meisten Schüler wählen mittlerweile diese Alternative zum klassischen Nachsitzen. Die Gründe für das Nachsitzen sind vielfältig: Von Videospielen im Unterricht bis hin zu Unterrichtsschwänzen.
Neue Wege der Disziplin
Die betroffenen Schüler erzählen, dass sie lieber durch die grünen Hügel bei Bath wandern, als im Klassenraum zu bleiben. «Maine Public Radio» hat die Gruppe begleitet und berichtet, dass die Schüler dabei erstmal unspektakuläre Geschichten aus ihrem Schulalltag teilen.

Trundy hat die Idee auf einer Outdoor-Konferenz entwickelt. Sie wollte eine Alternative zu den üblichen Strafen schaffen, wie «Good News Network» berichtet.
Reaktionen sind gemischt
Die Schüler können weiterhin das klassische Nachsitzen wählen, doch die meisten entscheiden sich für die Wanderung. Die Reaktionen auf das neue Konzept sind geteilt.

Einige Eltern finden, dass Wandern als Strafe zu mild sei. Sie befürchten, dass der Sinn der Bestrafung verloren geht. Dennoch zeigt sich, dass viele Schüler die positiven Effekte der Bewegung in der Natur wahrnehmen.
Positive Effekte für die Schüler
Nicholas Tanguay, der seinen Lehrer angeschrien hatte, beschreibt die Wirkung der Wanderung als beruhigend. Auch wenn er keine direkte Verbesserung seiner geistigen Gesundheit anspricht, glaubt er, dass Natur und Bewegung die Mentalität verbessern können.
Nicht alle Teilnehmer sind zur Strafe dabei. Sona Kipoy, Kind von Einwanderern aus der Demokratischen Republik Kongo, nimmt freiwillig teil, um «sich selbst zu finden».
Trundy plant, das Programm im kommenden Jahr fortzusetzen. Sie will beobachten, ob sich einige der diesjährigen Teilnehmer als Vorbilder für die neuen Schüler etablieren.