Trumps Zölle kosten Ford zwei Milliarden Dollar
Die Zölle von Donald Trump kosten Ford zwei Milliarden Dollar. Grund dafür ist, dass Komponenten und Materialien importiert werden müssen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ford rechnet wegen der Zölle von Trump mit Kosten von zwei Milliarden Dollar.
- Der Autokonzern produziert zu 80 Prozent in den USA, importiert aber Materialien.
- Die US-Autobranche warnt, dass ausländische Hersteller bevorteilt werden.
Die Importzölle von Donald Trump treffen den US-Autoriesen Ford noch härter als bisher erwartet. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern nun mit einer Belastung von zwei Milliarden Dollar vor Zinsen und Steuern.
Noch vor drei Monaten war Ford auf dieser Basis von einem negativen Effekt von 1,5 Milliarden Dollar ausgegangen. Allein im vergangenen Quartal kosteten die Zölle Ford rund 800 Millionen Dollar. Der US-Präsident hatte für eingeführte Autos und Bauteile Zölle von bis zu 25 Prozent verhängt.

Ford produziere zwar rund 80 Prozent der Fahrzeuge in den USA, betonte Konzernchef Jim Farley beim US-Sender CNBC. «Aber wir importieren Teile von überall auf der Welt.» Für die grundlegenden Materialien Stahl und Aluminium verdoppelte Trump die Einfuhrzölle zum Teil auf 50 Prozent. In der Ford-Prognose sind bereits Kostensenkungen von rund einer Milliarde Dollar berücksichtigt, die die Zoll-Belastung abfedern sollen.
US-Autobranche: Ausländische Hersteller bevorteilt
Aus der US-Autobranche wird auch kritisiert, dass japanische Rivalen wie Toyota mit einem 15-Prozent-Zoll auf ihre eingeführten Autos einen Vorteil im Vergleich zu einheimischen Herstellern bekämen. Ford versuche, das Weisse Haus zu einer Entlastung der US-Autobauer zu bewegen, sagte Farley in einer Telefonkonferenz mit Analysten. «Wir sind täglich in Kontakt.»
Durch die Zölle und Unterschiede bei Umweltauflagen werden Europa, Nordamerika und Asien aus Sicht von Ford auf lange Zeit zu sehr unterschiedlichen Märkten. «Ich glaube, das ist eine ziemlich grundlegende Veränderung», sagte Farley.
Ford mit Verlust
In den USA sorgte die Trump-Regierung für eine neue Branchensituation mit der Abschaffung der strikten Abgasregeln in Kalifornien, die den Ton für das ganze Land vorgaben. Ford senkte nun die Ausgaben für CO2-Ausstossrechte um rund 1,5 Milliarden Dollar. Der Handel mit den CO2-Zertifikaten war bisher eine wichtige Gewinnquelle für den Elektroauto-Hersteller Tesla. Ford will nun auch wieder mehr in Verbrenner-Antriebe investieren.
Die Nische für reine Elektroantriebe in den USA sieht Ford unterdessen in kleinen Wagen für die Stadt und Nutzfahrzeugen. Für die nächste Generation von Elektroautos betrachtet der US-Konzern chinesische Hersteller als wichtigste Konkurrenz.
Unterm Strich schloss Ford das vergangene Quartal mit einem Verlust von 36 Millionen Dollar ab – nach 1,8 Milliarden Dollar Gewinn ein Jahr zuvor. Der Umsatz wuchs unterdessen um vier Prozent auf 1,185 Milliarden Dollar.