Donald Trump fordert von Apple, Ermittlern zu ermöglichen die Verschlüsselung von Smartphones zu umgehen. Apple lehnt dies kategorisch ab.
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Apple und das FBI streiten schon seit Jahren um Zugang zu iPhones etwa von Kriminellen. Bei der Verschlüsselung von iCloud-Daten hat der Tech-Konzern dem Druck bereits nachgegeben. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trump fordert von Apple, Ermittlern zu ermöglichen, ihre Verschlüsselung zu umgehen.
  • Apple lehnt dies kategorisch ab, da es «keine Hintertür nur für das Gute» gibt.

Im Streit über die Verschlüsselung von Smartphones und Zugriffsmöglichkeiten für Ermittler erhöhte Donald Trump den Druck auf Apple. Apple lehnt es kategorisch ab, Strafverfolgern Zugriff auf iPhone-Daten zu gewähren.

Donald Trump schrieb auf Twitter, seine Regierung helfe Apple in Handelsfragen und anderen Belangen «die ganze Zeit».

Dennoch weigere sich der Konzern, Behörden den Zugang zu verschlüsselten Telefonen zu ermöglichen. Diese würden «die von Mördern, Drogendealern und anderen gewalttätigen kriminellen Elementen» benutzt. Donald Trump fordert die Verantwortlichen des Unternehmens auf: «Sie müssen sich jetzt der Herausforderung stellen und unserem grossartigen Land helfen!»

«Keine substanzielle Hilfe»

Zuvor hatte Apple in dem wiederaufgeflammten Streit Kritik von US-Justizminister William Barr zurückgewiesen. Apple habe «keine substanzielle Hilfe» bei der Aufklärung des Angriffs eines saudischen Offiziers auf einem Marinefliegerstützpunkt im Dezember geleistet. Dies sagte Barr am Montag.

William Barr
Der von Donald Trump ernannte US-Justizminister William Barr. (Archivbild) - keystone

Er drängt den Konzern dazu, den Passwort-Schutz von zwei iPhones des Attentäters auszuhebeln. Apple lehnt es kategorisch ab, Strafverfolgern solche und andere Hintertüren zu öffnen, damit sie Zugriff auf möglicherweise ermittlungsrelevante Daten bekommen. Der Konzern argumentiert, dies würde die Datensicherheit für alle Nutzer verschlechtern.

Barr stufte den Angriff, bei dem drei US-Soldaten getötet wurden, als Terrorattacke ein und erhöhte damit den Druck auf Apple. «Es ist sehr wichtig zu wissen, mit wem und über was der Schütze kommuniziert hat, bevor er starb.» Dies sagte der Minister.

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Apple habe unter anderem im Speicherdienst iCloud gespeicherte Backups zu mehreren Accounts geliefert. - keystone

Apple entgegnete, man habe binnen Stunden nach der ersten FBI-Anfrage am 6. Dezember «eine breite Auswahl an Informationen» bereitgestellt. In den Tagen danach habe Apple unter anderem im Speicherdienst iCloud gespeicherte Backups sowie Kommunikationsdaten zu mehreren Accounts geliefert.

«Keine Hintertür nur für das Gute»

«Wir haben immer betont, dass es keine Hintertür nur für die Guten geben kann», bekräftigte Apple. «Hintertüren können auch von denen missbraucht werden, die unsere nationale Sicherheit und die Datensicherheit unserer Kunden bedrohen.»

Apple hatte sich nach einem Anschlag von 2015 vom FBI verklagen lassen. Da sie sich weigerten eine Software zum Entsperren von iPhones zu schreiben. Die Ermittler kamen damals nach eigenen Angaben mit Hilfe eines externen Dienstleisters in das Gerät rein. Anschliessend liessen sie die Klage fallen.

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