William Barr rät davon ab, Trump anzuklagen, da es einen Präzedenzfall schaffen würde. Er war unter Donald Trump Justizminister.
Ex-US-Präsdient Donald Trump auf dem Weg zur New Yorker Generalstaatsanwaltschaft.
Ex-US-Präsdient Donald Trump auf dem Weg zur New Yorker Generalstaatsanwaltschaft. - Julia Nikhinson/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • William Barr würde Donald Trump nicht anklagen, da es einen Präzedenzfall schaffen würde.
  • Er sei sich nicht sicher, ob die Leute den Ernst der Lage verstünden.
  • Der Ex-Justizminister unter Trump geht aber davon aus, dass es genügend Beweise gebe.

Der frühere US-Justizminister William Barr sieht eine reale Gefahr für Ex-Präsident Donald Trump, wegen des falschen Umgangs mit geheimen Regierungsdokumenten angeklagt zu werden.

Barr, der von 2019 bis 2020 unter Trump Chef des Justizressorts war, sagte dem Fernsehsender Fox News, die eine Frage sei, ob die Regierung technisch genügend Beweise für eine mögliche Anklage zusammentrage. «Und ich denke, sie kommt diesem Punkt, offen gestanden, sehr nahe.» Die andere Frage sei aber, «ob man einen ehemaligen Präsidenten anklagt». Davon würde er abraten.

Barr
William Barr war der Justizminister während eines Jahres der Präsidentschaft von Donald Trump. - AFP/Archiv

Barrs Begründung: Es sei offen, was das für das Land bedeuten würde, was dies für einen Präzedenzfall schaffen würde und ob die Menschen wirklich verstehen würden, dass es sich beim Umgang mit Regierungsunterlagen um eine ernste Angelegenheit handele. «Ich hoffe, dass diese Faktoren die Regierung dazu bewegen werden, ihn nicht anzuklagen. Denn ich möchte nicht, dass er als ehemaliger Präsident angeklagt wird.»

Es geht um mehr als 100 vertrauliche Dokumente

Anfang August hatte die Bundespolizei FBI Trumps Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida durchsucht. Einsatzkräfte beschlagnahmten dabei zahlreiche Kisten mit mehr als 100 vertraulichen Dokumenten, die teils den höchsten Geheimhaltungsstufen unterlagen. Da Trump die Papiere nach seiner Amtszeit in seinem privaten Anwesen aufbewahrte, könnte er gegen das Gesetz verstossen haben. Dies wird nun untersucht.

Mar-a-Lago
Polizisten stehen vor dem Anwesen Mar-a-Lago von Donald Trump. (Archivbild) - Keystone

Trump kritisiert das Vorgehen der Behörden als politisch motiviert. Seit Wochen heizt der Republikaner Spekulationen an, er könnte bei der Präsidentschaftswahl 2024 für eine zweite Amtszeit antreten.

Barr hatte sich zuletzt als scharfer Kritiker Trumps hervorgetan und den Ex-Präsidenten etwa mit Aussagen vor dem Untersuchungsausschuss zur Attacke auf das US-Kapitol belastet. Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam den Parlamentssitz in Washington erstürmt.

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