Eine prominente junge Oppositionsaktivistin hat sich offenbar in die USA abgesetzt.
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Festnahme bei Demonstrationen im vergangenen Juli. - AFP/Archiv

«Wenn ihr alle diese Nachricht lest, werde ich in den Vereinigten Staaten angekommen sein», verkündete die Oppositionelle Saily González am Sonntag (Ortszeit) im Onlinedienst Twitter. Sie habe sich «hastig» und unter dem «Druck der politischen Polizei» zur Ausreise entschlossen.

Am Freitag hatte González berichtet, sie sei auf eine Polizeiwache einbestellt und stundenlang verhört worden. Die Beamten hätten versucht, ihr «Anstiftung zu einer Straftat» anzuhängen.

Als Koordinatorin des politischen Diskussionsforums Archipiélago auf Facebook gehörte González zu den Organisatoren einer von der Polizei schliesslich unterbundenen Demonstration im vergangenen November. Bei der verhinderten Protestaktion sollte die Freilassung aller politischen Häftlinge gefordert werden.

Von den USA aus werde sie «weiter für ein Land kämpfen, in dem wir alle uns politisch beteiligen können, ein Land ohne Unterdrückung oder politische Gefangene», schrieb González jetzt auf Twitter.

Im Juli 2021 hatten in dutzenden kubanischen Städten tausende Menschen demonstriert. Damit reagierten sie auf Kubas schwerste Wirtschaftskrise seit fast 30 Jahren, die immer noch anhält und zahlreiche Bewohner des Landes zur Flucht treibt. Fast 1400 Menschen wurden bei den Protesten festgenommen. Mehr als 400 Protestteilnehmer wurden seither zu Haftstrafen von bis zu 25 Jahren verurteilt.

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