Nach dem tödlichen Schuss auf die Kamerafrau Halyna Hutchins bei einem Western-Dreh will die Polizei das Mobiltelefon von Hauptdarsteller und Co-Produzent Alec Baldwin untersuchen.
Hollywood-Star Alec Baldwin
Hollywood-Star Alec Baldwin - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ermittler vermuten wichtige Beweise in E-Mails über Filmwaffe.

Die Ermittler erwirkten am Donnerstag (Ortszeit) einen Beschluss für die Beschlagnahme. Darin hiess es mit Blick auf diverse Textnachrichten und E-Mails von und an Baldwin zur Produktion des Films «Rust», das Telefon enthalte möglicherweise «Beweise», die «relevant für diese Untersuchung» sein könnten.

Baldwin soll am 21. Oktober während Dreharbeiten zu dem Western «Rust» im Bundesstaat New Mexico offenbar versehentlich die 42-jährige Kamerafrau Hutchins mit einer Requisitenwaffe erschossen haben. Regisseur Joel Souza wurde an der Schulter getroffen und verletzt. Der Revolver war offenbar mit mindestens einer echten Kugel geladen worden. Gegen Baldwin wurden mehrere Zivilklagen eingereicht.

Bislang hat die Polizei keine strafrechtlichen Vorwürfe erhoben, schliesst dies aber für keinen der Beteiligten aus. Baldwin ist Hauptdarsteller und Mit-Produzent von «Rust». Nach Angaben der Ermittler hatte der Hollywood-Star mit der Waffenmeisterin der Produktion per E-Mail über den Waffentyp kommuniziert, der in der Szene benutzt werden sollte.

Baldwin hatte Anfang Dezember jegliche Verantwortung für Hutchins' Tod zurückgewiesen. Ihm sei gesagt worden, dass die Waffe «kalt» sei, also keine scharfe Munition enthalte, sagte der US-Schauspieler dem Sender ABC News. Er habe die Waffe am Set den Anweisungen entsprechend auf Hutchins gerichtet, aber keinesfalls den Abzug betätigt. Die Ermittlungen müssten sich darauf konzentrieren, «wer scharfe Munition auf das Set» gebracht habe, forderte Baldwin in dem Fernsehinterview.

Der Vorfall hatte Schockwellen durch Hollywood gesandt. Viele riefen dazu auf, echte Waffen von Filmsets zu verbannen.

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