Die Übergangsregierung hat den Ausnahmezustand verhängt. Grund dafür sind die blutigen Proteste in Peru wegen der Amtsenthebung des Ex-Präsidenten Castillo.
Peru
Anhänger des gestürzten Präsidenten von Peru Castillo protestierten am vergangenen Donnerstag auf der Panamerikanischen Nordautobahn. - Hugo Curotto/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Peru hat die Übergangsregierung in Teilen des Landes den Ausnahmezustand verhängt.
  • Betroffen sind die Gebiete um Lima, Cusco, Puno und Callao, sowie drei Provinzen.
  • Anhänger Castillos hatten sich zuletzt schwere Kämpfe mit der Polizei geliefert.

Ab Sonntag werden in Peru für 30 Tage die Rechte auf Versammlungs- und Reisefreiheit und auf Unverletzlichkeit der Wohnung ausgesetzt. Laut dem Innenministerium des südamerikanischen Landes auch auf persönliche Freiheit und Sicherheit.

Die Städte Cusco, Puno und Callao, die Hauptstadtregionen, fünf Autobahnen und drei Provinzen sind davon betroffen. Eine nächtliche Ausgangssperre wurde zudem in Puno verhängt.

45 Tote in Peru nach Strassenschlachten mit der Polizei

Vor allem im Süden Perus hatten sich zuletzt Anhänger Castillos immer wieder schwere Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Dabei kamen mindestens 45 Menschen ums Leben. Die Demonstranten fordern den Rücktritt der Übergangspräsidentin Dina Boluarte, die Auflösung des Kongresses und die Freilassung von Castillo.

Der linke frühere Dorfschullehrer, der seit Juli 2021 regierte, hatte im Dezember den Kongress aufgelöst, um einem Misstrauensvotum zuvorkommen. Das Parlament enthob ihn daraufhin des Amtes. Er wurde wegen des Vorwurfs eines versuchten Staatsstreichs festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Boluarte, die bisherige Vizepräsidentin, wurde als erste Frau Staats- und Regierungschefin des Andenstaates.

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