Im Streit um einen milliardenschweren Auftrag an den Softwarekonzern Microsoft hat das US-Verteidigungsministerium einen viermonatigen Aufschub beantragt, um die Vergabe des Auftrags noch einmal zu überprüfen.
Bei dem Streit geht es um Microsoft, Amazon - und Präsident Trump
Bei dem Streit geht es um Microsoft, Amazon - und Präsident Trump - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Onlineriese Amazon beklagt Befangenheit des US-Verteidigungsministeriums.

In ihrem Antrag an das Gericht in San Francisco baten die Pentagon-Anwälte am Donnerstag, den vom Onlineriesen Amazon angestrengten Prozess zurückzustellen, um Details des Vergabeverfahrens prüfen zu können. Die Entscheidung über den Aufschub liegt nun beim Gericht.

Amazon hatte vor einem Monat eine einstweilige Verfügung durchgesetzt; eine Bundesrichterin ordnete an, den an Microsoft vergebenen Auftrag vorübergehend auf Eis zu legen. Bei dem Streit geht es um das sogenannte Jedi-Projekt zum Aufbau eines Cloud-Systems, mit dem Informationen aller Zweige der Streitkräfte in einem System unter Einsatz künstlicher Intelligenz ausgetauscht werden sollen.

Der zehn Milliarden Dollar schwere Auftrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren war im Oktober an Microsoft gegangen, obwohl Amazon als Favorit gegolten hatte. Amazon wirft US-Präsident Donald Trump vor, sich unrechtmässig in den Vergabeprozess eingemischt zu haben, um seinem «politischen Feind», Amazon-Chef Jeff Bezos, zu schaden.

Bezos, reichster Mann der Welt, ist auch Eigentümer der Zeitung «Washington Post», die häufig kritisch über den Präsidenten berichtet. Umgekehrt wird Bezos von Trump immer wieder öffentlich angefeindet.

Amazon fordert wegen «unverkennbarer Befangenheit» des Ministeriums ein neues Vergabeverfahren. In einer ersten Stellungnahme begrüsste der Onlineriese den Antrag des Pentagon. Damit habe das Ministerium eingestanden, dass Korrekturen im Vergabeverfahren notwendig seien.

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