Die Pentagon-Leaks schlugen weltweit hohe Wellen. Ein Experte erklärt nun, wie der 21-jährige Nationalgardist Jack Teixeira an die Geheimdokumente gelangte.
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Das Pentagon (M), Hauptsitz des US-Verteidigungsministeriums, aufgenommen aus einem Flugzeug. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Geheimdokumente zirkulierten in den letzten Wochen im Internet.
  • Die Dokumente wurde vom Nationalgardisten Jack Teixeira online gestellt.
  • Ein Experte erklärt nun, wie der junge Mann an die sensiblen Informationen kam.

Nach intensiven Ermittlungen hat das FBI den 21-jährigen Jack Teixeira im US-Bundesstaat Massachusetts festgenommen. Der 21-Jährige war verantwortlich für das schlimmste Leck von Geheimdokumenten der USA seit Edward Snowden.

Haben Sie die Affäre um die Pentagon-Leaks mitverfolgt?

In einem «Discord»-Gruppenchat veröffentlichte der Nationalgardist Pentagon-Dokumente zum Ukraine-Krieg und Verbündeten beziehungsweise Feinden der Vereinigten Staaten. Doch wie kam Teixeira überhaupt an die Top-Secret-Informationen?

US-Militär vertraut bei sensiblen Jobs sehr auf junge Leute

«Man muss verstehen, wie sehr das US-Militär bei sensiblen Jobs auf junge Leute vertraut», sagt CNN-Geheimdienstexperte John Miller. Die meisten Rekruten seien zwar vertrauenswürdig, aber «wir rekrutieren schlussendlich Menschen», so Miller.

Ukraine Krieg Whistleblower
Der Verantwortliche für das Daten-Leak soll auf einer Militärbasis arbeiten. (Symbolbild)
Ukraine-Krieg Leak Whistleblower
Er soll ein Waffen-Narr sein. (Symbolbild)
Ukraine-Krieg Leak Whistleblower Discord
Er habe die Geheimdokumente in seiner Discord-Gruppe geteilt.
Ukraine-Krieg Leak Whistleblower Coronavirus
Die Discord-Gruppe wurde offenbar während der Corona-Pandemie 2020 gegründet. (Symbolbild)

Junge Militärangehörige würden dann sehr schnell viel Verantwortung erhalten. «Sie fliegen Drohnen an Orten wie dem Irak, Afghanistan oder Syrien und unterstützen damit Teams bei Spezialoperationen.» Um solche Aufgaben effektiv erfüllen zu können, benötigen die Militärangehörigen Zugang zu Geheimdienstinformationen.

So auch Teixeira, der in einer abgesicherten Einrichtung gearbeitet haben soll, in der Mobiltelefone verboten seien. Daher teilte der 21-Jährige zunächst nur handschriftliche Kopien von Dokumenten – später aber auch Fotos. Der Waffenliebhaber sei im Internet unter dem Namen «OG» bekannt gewesen.

Abgesprochene Geheimhaltung wurde nicht eingehalten

Mitte März hörte Teixeira auf, Geheimdokumente zu teilen, schreibt die «Washington Post». Denn jemand aus der Gruppe habe gegen die abgesprochene Geheimhaltung verstossen und Bilder weiterverbreitet.

Jack Teixeira, der Verdächtige hinter den Pentagon Leaks, wird festgenommen. - CNN

Vor rund einer Woche erst erfuhr die Öffentlichkeit – und laut eigenen Angaben auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin – vom Leak. Die «New York Times» berichtete darüber, zuerst aber ohne Details der Dokumente zu nennen.

Jack Teixeira wird nun vor einem Gericht in Massachusetts der Prozess gemacht. Für Verstösse gegen das Spionagegesetz drohen ihm mehrfach zehnjährige Haftstrafen.

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