Das Pentagon ermittelt zu den Datenlecks rund um den Ukraine-Russland-Krieg. Verteidigungsminister Lloyd Austin betont, dass sie den Vorfall sehr ernst nehmen.
Pentagon Lloyd Austin
Pentagon-Chef Lloyd Austin sieht sich momentan mit einer Reihe von Datenlecks konfrontiert. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem US-Datenleck zeigt sich das Pentagon besorgt.
  • Verteidigungsminister LLoyd Austin kommentiert: «Wir werden jeden Stein umdrehen.»

Das Pentagon kämpft um die Aufklärung eines Datenlecks: In den letzten Wochen kursierten mehrere Geheiminformationen der USA im Internet. Die Ermittlungen laufen noch: Bis heute scheint es noch nicht klar, ob es sich um Fälschungen handelt. Oder wer die Originaldateien in Verbreitung gebracht haben könnte.

Pentagon beruhigt Verbündete

Das Pentagon besitzt höchstwahrscheinlich schon mehr Informationen als der Durchschnittsbürger. Doch diese werden vorerst nicht verraten. Stattdessen versucht der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die verbündeten Mächte zu beruhigen.

«Wir werden jeden Stein umdrehen, bis wir den Ursprung und das Ausmass des Vorfalls herausgefunden haben», sagt US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Sowohl er als auch US-Aussenminister Antony Blinken sagen, sie hätten mit ihren ukrainischen Kollegen gesprochen.

Verteidigungsminister Austin: «Wir nehmen die Sache sehr, sehr ernst»

Von dem Datenleck erfahren habe er am vergangenen Donnerstag, so Austin. Seitdem habe er sich täglich mit leitenden Mitarbeitern des Pentagons beraten und Sofortmassnahmen ergriffen.

«Wir haben die Angelegenheit an das Justizministerium weitergeleitet, das eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet hat», sagt Austin. Solange die Untersuchungen liefen, könne er sich nicht näher äussern. Er betonte aber: «Wir nehmen die Sache sehr, sehr ernst.»

lloyd austin
Verteidigungsminister Lloyd Austin sagt zu den Dokumenten-Leaks: «Wir nehmen die Sache sehr, sehr ernst.»
Antony Blinken
Aussenminister Antony Blinken sagt, er habe mit seinem ukrainischen Amtskollegen gesprochen und die Unterstützung für die Ukraine bekräftigt.
pentagon
Seit Wochen kursieren im Internet geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
dokumente
Das Investigativ-Netzwerk Bellingcat wies nach, dass sie teils nachträglich manipuliert wurden. (Symbolbild)

Aussenminister Blinken sagt, er habe gestern mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba gesprochen. Dabei habe er unter anderem die anhaltende Unterstützung für die USA bekräftigt.

Quelle der Dokumente unklar

Seit Wochen kursieren im Internet geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Medien berichten seit Tagen über sensibles Material zu beiden Kriegsparteien, ohne die Dokumente selbst zu veröffentlichen.

Unklar ist, wer die schon vor Wochen bei prorussischen Kanälen verbreiteten Dokumente publiziert hat. Das Investigativ-Netzwerk Bellingcat wies nach, dass sie teils nachträglich manipuliert wurden.

Das steht in den Dokumenten

Die Dokumente enthalten nach Berichten von US-Medien Informationen zu Waffenlieferungen an die Ukraine und Angaben zum Munitionsverbrauch. Es gibt auch Landkarten, auf denen der Frontverlauf sowie Standorte russischer und ukrainischer Truppen sowie deren Personalstärke eingezeichnet sind.

Glauben Sie an die Echtheit der US-Geheimdienst-Leaks?

Informationen gibt es auch zu vermeintlichen Plänen der Nato und der USA, das ukrainische Militär auf eine Frühlingsoffensive vorzubereiten.

Das Pentagon hatte die Veröffentlichung der Dokumente am Montag als ein «sehr ernstes Risiko für die nationale Sicherheit» bezeichnet. Die im Netz aufgetauchten Bilder ähnelten Dokumenten, mit denen hochrangige Führungskräfte täglich informiert würden, so der Sprecher. «Einige dieser Bilder scheinen verändert worden zu sein.»

Er rief dazu auf, mit der Verbreitung der Inhalte vorsichtig zu sein. Die Offenlegung sensibler Verschlusssachen könne «enorme Auswirkungen» auf die nationale Sicherheit haben und «dazu führen, dass Menschen ihr Leben verlieren».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

InternetKriegNATO