Papst Franziskus ist angesichts der Entwicklungen in Nicaragua und der langen Haftstrafe für einen regierungskritischen Bischof beunruhigt. «Die Nachrichten aus Nicaragua betrüben mich sehr und ich muss hier mit Sorge erinnern an den Bischof von Matagalpa, Monsignore Rolando Álvarez, den ich sehr schätze und der zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt wurde», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag nach dem Angelus-Gebet vor Gläubigen auf dem Petersplatz.
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Papst Franziskus hält eine Ansprache. Foto: Alessandra Tarantino/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Alessandra Tarantino
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Das Wichtigste in Kürze

  • In dem autoritär regierten Land in Mittelamerika war Álvarez am Freitag wegen Ungehorsams, Untergrabung der nationalen Integrität und weiteren Delikten in einem Schnellverfahren schuldig gesprochen und zu 26 Jahren Haft verurteilt worden.

Er hatte es abgelehnt, sich mit 222 weiteren Häftlingen – die allesamt als Regierungskritiker gelten – in die USA abschieben zu lassen. Dem katholischen Bischof entzog ein Richter in Managua deshalb auch noch die Staatsbürgerschaft.

Papst Franziskus betete für den Kirchenmann und die anderen Personen, die in Vereinigten Staaten abgeschoben wurden. «Ich bete für sie und für alle, die in diesem Land leiden», sagte er. Er bat die Politiker darum, in Nicaragua den Frieden und die Versöhnung zu suchen.

Das Land wird von Präsident Daniel Ortega autoritär regiert; wegen der Aushöhlung der Demokratie und Bürgerrechte haben die USA und die Europäische Union mehrmals Sanktionen gegen die Führung des Landes und Angehörige des Staatschefs verhängt. Zuletzt ging Ortegas Regierung mit immer härteren Mitteln gegen Kritiker vor.

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