Die illegale Migration durch Panama in Richtung USA soll eingeschränkt werden. 2023 haben so viele Migranten den Darién-Dschungel durchquert wie noch nie zuvor.
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Flüchtlinge überqueren den Darién Gap. - keystone

Panama will die Grenzkontrollen verschärfen und die Massnahmen gegen illegale Migration in Richtung USA ausweiten. Seit Januar durchquerten mehr als 350'000 Menschen den gefährlichen Darién-Dschungel zwischen dem südamerikanischen Nachbarstaat Kolumbien und dem mittelamerikanischen Panama, wie Sicherheitsminister Juan Manuel Pino am Freitag mitteilte. «Wir sind an der Grenze unserer Kapazitäten angelangt, denn der Zustrom von Menschen ist bereits massiv», sagte Pino.

Unter anderem sollen Menschen mit kriminellem Hintergrund nun vermehrt abgeschoben werden, kündigte die Leiterin des Nationalen Migrationsdienstes, Samira Gozaine, bei einer Pressekonferenz an.

Zudem werde die Höchstdauer für touristische Aufenthalte für bestimmte Nationalitäten von 90 auf 15 Tage verkürzt. Zudem müssten Besucher künftig den Besitz von mindestens 1000 US-Dollar nachweisen, sagte Gozaine. Bislang waren es 500 Dollar.

2023 löst Migranten-Rekordjahr 2022 ab

In diesem Jahr durchquerten bereits mehr Migranten den gefährlichen Darién-Dschungel als im gesamten bisherigen Rekordjahr 2022. Venezolaner machen den grössten Anteil der Migranten aus. Ausserdem kommen viele aus anderen südamerikanischen Ländern und aus Karibikstaaten wie Haiti sowie auch aus Afrika und Asien. Bis Juli durchquerten den Dschungel etwa mehr als 10 000 Chinesen.

Der sogenannte Tapón del Darién ist eine Lücke im panamerikanischen Autobahnsystem. Die rund 100 Kilometer lange Wanderung beginnt im südamerikanischen Kolumbien und führt ins mittelamerikanische Panama. Der Marsch kann bis zu zehn Tage dauern. Der Dschungel ist eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt – nicht nur wegen des unwegsamen, teils gebirgigen, teils sumpfartigen Terrains, sondern auch wegen der dort aktiven Banden. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen dort im vergangenen Jahr mindestens 36 Menschen ums Leben, die meisten Todesfälle würden allerdings wohl nicht erfasst.

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