Nach dem Abschuss eines chinesischen Ballons über US-Territorium warnt Nato-Chef Jens Stoltenberg: China spioniert auch immer mehr in Europa.
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Nato-Chef Jens Stoltenberg (l) und US-Aussenminister Antony Blinken (r) an der gemeinsamen Pressekonferenz zum chinesischen Spionage-Ballon in Washington. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag schossen die USA einen chinesischen Spionageballon vom Himmel.
  • Nato-Chef Jens Stoltenberg zufolge spioniert China auch immer mehr in Europa.
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Der Abschuss eines chinesischen Spionageballons durch das US-Militär hat hohe Wellen geschlagen. Und die USA sollen nicht das einzige Land sein, das sich im Visier von Chinas Überwachungsprogramm befindet.

Die Vereinigten Staaten hätten Informationen mit Dutzenden Ländern ausgetauscht, sagt US-Aussenminister Antony Blinken bei einer Pressekonferenz mit Nato-Chef Jens Stoltenberg. Mit seinem Überwachungsprogramm habe China «die Souveränität von Ländern auf fünf Kontinenten verletzt».

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Über dem US-Bundesstaat Montana tauchte ein chinesischer Ballon auf.
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Der Ballon wurde mehrere Tage lang lediglich beobachtet, obwohl es sich um einen mutmasslichen Spionageballon handelte. Chad Fish/Chad Fish/AP/dpa
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Tage später hatten die USA zwei weitere Flugobjekte abgeschossen.

Stoltenberg zufolge habe die Volksrepublik stark in neue militärische Fähigkeiten investiert. Darunter fielen auch Überwachung und Aufklärung.

Auch in Europa seien verstärkte Geheimdienstaktivitäten zu beobachten. China nutze Satelliten, Cyberfähigkeiten und auch Ballons. «Wir müssen wachsam sein», warnt Stoltenberg.

Analyse der Ballon-Trümmerteile

Die Trümmerteile des am Samstag durch das US-Militär vom Himmel geholten Ballons werden nun von Marine-Tauchern aus dem Meer gefischt. «Wir analysieren sie, um mehr über das Überwachungsprogramm zu erfahren», sagt Blinken am Mittwochabend. «Wir werden in den kommenden Tagen mehr dazu sagen.

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Nato-Chef Jens Stoltenberg (l) und US-Aussenminister Antony Blinken bei einer Besprechung zum chinesischen Spionageballon. - keystone

China behauptet nach wie vor, dass es sich dabei um einen Wetterballon gehandelt habe, der vom Kurs abgekommen sei. Der Vorfall hat das bereits angespannte Verhältnis zwischen China und den USA weiter abgekühlt.

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