Schweizer Armee

Nach Trump-Forderung: Israels Armee lenkt offenbar ein

Keystone-SDA
Keystone-SDA, Redaktion

USA,

Die Hamas erklärt sich bereit, Geiseln freizulassen und über den Friedensplan zu verhandeln. Donald Trump fordert Israel auf, die Gaza-Bombardierung zu stoppen.

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Donald Trump sieht einen Frieden im Nahen Osten nahe. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump fordert Israel auf, die Bombardierung des Gazastreifens zu stoppen.
  • Zuvor stimmte die Hamas seinem Friedensplan in Teilen zu.
  • Die Terrororganisation will Verhandlungen, Netanjahu schloss diese zuletzt aus.

Nach Hamas' Reaktion auf Trumps Friedensplan forderte US-Präsident Trump Israel auf, die Bombardierung des Gazastreifens sofort zu beenden. Kurz zuvor hatte die Hamas Teile seines Plans – darunter grundsätzlich eine Freilassung aller Geiseln – akzeptiert. Zugleich aber hat sie weitere Verhandlungen gefordert. Die israelische Regierung äusserte sich zunächst nicht.

«Israel muss sofort die Bombardierung von Gaza einstellen, damit wir die Geiseln sicher und schnell befreien können!», schrieb Trump am frühen Freitagabend (Ortszeit) auf der Plattform Truth Social. Derzeit sei das viel zu gefährlich. Man befände sich bereits in Gesprächen über die auszuarbeitenden Details.

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Donald Trump fordert Israel dazu auf, die Bombardierung des Gazastreifens einzustellen. - keystone

Der US-Präsident betonte zudem: «Aufgrund der soeben von der Hamas veröffentlichten Erklärung glaube ich, dass sie zu einem dauerhaften FRIEDEN bereit sind.» Wenige Stunden zuvor hatte Trump der Hamas eine letzte Frist bis Sonntag zur Zustimmung zum Friedensabkommen gesetzt und gedroht.

Alle Entwicklungen im Ticker:

Israels Armee lenkt ein

04.19: Die israelische Armee scheint einzulenken.

«Gemäss den Befehlen der politischen Führung wies der Generalstabschef (Ejal Zamir) an, die Vorbereitungen für die Umsetzung der ersten Phase von Trumps Plans zur Befreiung der Geiseln voranzutreiben.»

Das teilte die Armee in der Nacht auf der Plattform X mit. Ohne näher auf den Inhalt des Befehls einzugehen oder zu erläutern, was die Umsetzung der ersten Phase von Trumps Plan konkret bedeutet.

Zuvor hatte es israelische Medienberichte gegeben, nach denen die politische Führung die Armee angewiesen habe, ihre Offensive zur Eroberung der Stadt Gaza einzustellen.

In der Mitteilung der Armee heisst es weiter, dass die Sicherheit der Streitkräfte oberste Priorität habe. Israels Generalstabschef Zamir habe sich mit ranghohen Generälen zu einer «besonderen Lagebeurteilung angesichts der Entwicklungen» getroffen. Zamir habe darauf hingewiesen, dass die Streitkräfte angesichts der operativen Sensibilität eine erhöhte Bereitschaft und Wachsamkeit zeigen müssten.

Netanjahu sieht keinen Spielraum für Nachverhandlungen

04.00: Der israelische Sender «i24news» hatte kürzlich berichtet, aus israelischer Sicht gebe es für Nachverhandlungen keinen Spielraum.

Die Hamas könne den Plan nur annehmen oder ablehnen. Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hatte für den Fall einer Ablehnung die Fortsetzung des Gaza-Kriegs angekündigt.

Trump hatte den Plan für ein Ende des Gaza-Kriegs am Montag während eines Treffens mit Netanjahu in Washington vorgestellt. Die USA vermitteln in dem Konflikt. Netanjahu hatte dem Plan bei seinem Besuch zugestimmt. Auch international war er auf positive Reaktionen gestossen, rechtsextreme Koalitionspartner Netanjahus reagierten dagegen mit scharfer Kritik.

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Rauch steigt nach israelischem Beschuss des Gazastreifens auf. - keystone

Von der Terrororganisation hiess es nun in ihrer am Abend veröffentlichten Antwort, sie sei grundsätzlich bereit, alle Geiseln freizulassen.

Voraussetzung sei die im Friedensplan vorgesehene Entlassung von palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen. Und dass «angemessene Bedingungen für den Austausch vor Ort gewährleistet sind». Ohne diese Bedingungen näher zu erläutern.

Berichten zufolge rechnet die Hamas damit, nicht alle 48 Entführten innerhalb von 72 Stunden übergeben zu können. Sie hat demnach in der Vergangenheit gegenüber Vermittlern erklärt, dass sie nicht wisse, wo sich einige der Geisel-Leichen befinden.

Laut Trumps am Montag vorgestelltem Plan soll sich Israels Armee zur Vorbereitung der Geiselfreilassung auf eine vereinbarte Linie zurückziehen. Danach soll Israel rund 250 zu lebenslanger Haft verurteilte palästinensische Gefängnisinsassen freilassen. Sowie etwa 1700 nach dem 7. Oktober 2023 Inhaftierte.

Hamas bereit, Verwaltung an Übergangsregierung abzugeben

Die Hamas bekundete in ihrer Antwort keine Bereitschaft dazu, ihre Waffen niederzulegen, so wie es der Friedensplan vorsieht.

Die Hamas stimmte zu, dass das Gebiet nach Kriegsende zunächst von einer palästinensischen Technokraten-Übergangsregierung unter internationaler Aufsicht regiert wird. Unklar blieb, ob die Hamas Trumps Forderung zustimmte, im Friedensplan selbst bei der Übergangsregierung keine Rolle zu spielen.

Die Hamas forderte, die Zukunft Gazas zu regeln. Und die Rechte der Palästinenser in einem einheitlichen Rahmen zu regeln. Sie habe den Vermittlerstaaten ihre Antwort übermittelt und wolle nun die weiteren Einzelheiten in Verhandlungen besprechen.

Trump gegen Annexion des Gazastreifens

Der Plan Trumps sieht auch vor, dass sich die israelische Armee schrittweise aus dem Gazastreifen zurückzieht. Israel darf den Gazastreifen weder annektieren noch dauerhaft besetzen. Zudem sollen die Einwohner des Gazastreifens nicht zur Ausreise gezwungen werden. Eine internationale Stabilisierungstruppe (ISF) soll für Sicherheit sorgen und gleichzeitig palästinensische Polizeikräfte ausbilden.

Oppositionsführer Lapid setzt auf Gespräche

Oppositionsführer Jair Lapid fordert nach der Reaktion der Hamas von der israelischen Regierung weitere Schritte, um den Friedensplan Trump umzusetzen.

Lapid sagte zudem, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Inland politische Unterstützung für den Prozess habe. Rechtsextreme Koalitionspartner sind gegen den Plan, es ist möglich, dass sie die Regierung deshalb verlassen.

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