Miamis neue Bürgermeisterin: Wer ist Eileen Higgins?
Miamis neue Bürgermeisterin Eileen Higgins bricht historische Grenzen und verschiebt die politische Machtbalance in der Metropole zugunsten der Demokraten.
Die neue Bürgermeisterin von Miami, Eileen Higgins, bricht gleich mehrere politische Rekorde in der Metropole am Atlantik. Erstmals seit fast 30 Jahren geht das Amt wieder an eine Demokratin – und erstmals überhaupt an eine Frau.
Für die Demokraten ist der Sieg symbolträchtig, weil Miami lange als republikanische Bastion galt. Parteistrategen sehen darin ein Signal für kommende Wahlen in Florida und auf nationaler Ebene, berichtet «The Hill».
La Gringa aus New Mexico
Higgins setzte sich in einer Stichwahl gegen den republikanischen Kandidaten Emilio Gonzalez durch. Laut «Al Jazeera» sagte sie nach ihrem Sieg: «Gemeinsam haben wir ein neues Kapitel nach Jahren des Chaos und der Korruption aufgeschlagen.»
Eileen Higgins stammt aus Albuquerque im Bundesstaat New Mexico und studierte Maschinenbau. Nach Stationen in der Privatwirtschaft engagierte sie sich zunächst international.
Unter anderem war sie ehemalige Leiterin des Friedenskorps in Belize, berichtet die «New York Times». Politisch bekannt wurde sie als County Commissioner für den Bezirk 5 in Miami-Dade County.
«La Gringa» aus New Mexico
Dort vertrat sie unter anderem Teile von Little Havana, berichtet «Fortune». Den Spitznamen «La Gringa» gab sie sich zu Beginn ihrer politischen Karriere in den mehrheitlich hispanischen Vierteln.
Laut «NPR» erklärte sie, der Begriff helfe Wählerinnen und Wählern, sich ihren Namen zu merken, und signalisiere zugleich ihre Offenheit.
«Es hilft den Leuten einfach zu verstehen, wer ich bin, und wissen Sie was? Ich bin eine , also, was soll ich tun, es leugnen?», sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur «AP».
Die Themen der Bürgermeisterin von Miami: Wohnen, Verkehr, Klima
Im Wahlkampf setzte Higgins stark auf bezahlbaren Wohnraum in der teuren Küstenstadt. Auf ihrer Kampagnenseite kündigte sie an, städtische Flächen besser zu nutzen und zusätzliche Wohnungen für mittlere Einkommen zu ermöglichen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf öffentlichem Verkehr und besserer Anbindung der Viertel, heisst es auf ihrer Seite «Eileen.Miami». Sie stellt damit vor allem auch die Bürgerinnen und Bürger von Miami in den Mittelpunkt ihrer Wahlkampagne.
Bedeutung für die Demokraten
Politische Beobachter werten den Wahlsieg als Stimmungsbild in einem Bundesstaat, der zuletzt klar nach rechts gerückt ist. Die «New York Times» verweist darauf, dass Demokraten in Florida seit Jahren um Relevanz kämpfen und nun einen Erfolg verbuchen.
National bekannte Parteigrössen wie Pete Buttigieg und Senator Ruben Gallego unterstützten Higgins im Wahlkampf. Für Strategen zeigt das Ergebnis, dass in urbanen Zentren Floridas weiterhin Mehrheiten für demokratische Kandidaturen möglich sind, berichtet «Fortune».
