An einer schwangeren Frau wird in Mexiko ein grausamer Femizid begangen: Ein Paar schneidet der 20-Jährigen den Bauch auf, um das Kind zu stehlen.
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Die schwangere Rosa Isela Castro Vázquez wurde angeblich von einem Paar mit unerfülltem Kinderwunsch ermordet. - Twitter
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Mexiko wird eine schwangere Frau von einem Paar ermordet.
  • Mit gratis Babykleidung wird Rosa Isela Castro Vazquez in die Falle gelockt.
  • Die beiden mutmasslichen Täter wollten das Kind der 20-Jährigen stehlen.

Rosa Isela Castro Vazquez aus Mexiko war im achten Monat schwanger, als sie ermordet wurde. Das Motiv hinter dem Femizid ist grausam.

Die 20-jährige Frau lebt in ärmlichen Verhältnissen. Ihr Mann ist Maurer und verdient zwischen 300 und 500 Pesos (15 bis 19 Franken) pro Tag. Deshalb sucht Vazquez auf Social Media günstige Babykleider.

Dass sie mit einer Frau in Kontakt tritt, die ihr gebrauchte Kleidung schenken möchte, führt zu ihrem Tod: Am 30. November treffen sich die beiden im mexikanischen Bundesstaat Veracruz. Die schwangere Vazquez geht alleine zu der Verabredung.

Paar mit unerwünschtem Kinderwunsch steckt hinter Tat

Danach beginnt die Suche nach ihr, die Familie von Rosa meldet sie als vermisst. Ihre Schwester erzählt: «Wir haben sie in Krankenhäusern gesucht, weil wir dachten, dass bei ihr irgendwelche Komplikationen aufgetreten sind.» Doch von Vasquez gibt es keine Spur.

Die Polizei stösst Tage später auf die Leiche von Rosa Isela Castro Vazquez. Hinter der Tat steckt die Frau, mit der sich Vasquez zum Kleidertausch verabredete – und ihr Partner. Die Polizei soll ihnen durch ein Video auf die Schliche gekommen sein. Darin wird Vasquez von dem Paar in einen Lastwagen gezerrt.

Der Grund für die Ermordung der jungen Frau schockiert: Laut der mexikanischen Polizei schnitt das Paar den Bauch von Vasquez auf, um ihr ungeborenes Kind zu stehlen. Die beiden mutmasslichen Täter konnten nämlich selbst keine Kinder bekommen. Sie wurden festgenommen und befinden sich in Untersuchungshaft.

Das Neugeborene hat überlebt und ist laut der Polizei wohlauf. Es wurde dem Vater übergeben – der das Kind nun alleine grossziehen muss. An der Beerdigung von Rosa Isela Castro Vazquez gaben Freunde und Familie bekannt, dass ihre Tochter Lia heissen sollte.

Machen Ihnen die Femizide in Mexiko Angst?

Die Anklagepunkte gegenüber des inhaftierten Paares lauten Femizid und Entführung. Ihnen steht eine Haftstrafe von 30 Jahren bevor, wie die Generalstaatsanwalt mitteilte.

Frauenmorde sind in Mexiko ein verbreitetes Problem. Pro Jahr werden in dem Land durchschnittlich tausend Frauen ermordet. Laut der Hilfsorganisation «Brot für die Welt» dürfte die Dunkelziffer aber deutlich höher liegen.

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