Kolumbiens Protestbewegung ruft zu neuem Generalstreik auf
Die Protestbewegung in Kolumbien hat für Mittwoch zu einem erneuten Generalstreik aufgerufen.

Das Wichtigste in Kürze
- Anführer der Proteste zu Gesprächen mit Präsident Duque zusammengekommen.
«Morgen findet ein Streik statt und wir werden weitersehen, welche Schritte wir unternehmen können», sagte der Chef der Arbeitergewerkschaft CUT, Diógenes Orjuela, am Dienstag in Bogotá. Unmittelbar zuvor waren die Anführer der seit sechs Tagen andauernden Proteste zu Gesprächen mit dem rechtskonservativen kolumbianischen Präsidenten Iván Duque zusammengekommen.
Auch an diesem Dienstag würden die Proteste weiter fortgesetzt, sagte Orjuela. Lautstarke Demonstrationen seien für den Mittag und Abend (Ortszeit) geplant; später werde es zudem Kundgebungen mit Kerzen geben.
Als Reaktion auf die landesweiten Massenproteste hatte Duque am Freitag einen «nationalen Dialog» ausgerufen. Seither traf sich der Staatschef mit Ministern, Bürgermeistern und Gouverneuren sowie mit Vertretern von Unternehmen und Gewerkschaften.
Für die Protestbewegung nimmt das aus Vertretern von Gewerkschaften, indigenen Gruppen, Oppositionsparteien sowie Studenten bestehende Nationale Streik-Komitee an dem Dialog-Format teil. Der Regierung zufolge werden darin unter anderem Massnahmen gegen die grassierende Korruption und soziale Ungleichheit sowie für bessere Bildung und Infrastruktur diskutiert.
Seit Beginn der Proteste kamen bei gewaltsamen Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei bereits vier Menschen ums Leben, etwa 500 weitere wurden verletzt.