Kolumbien: Präsident Duque verurteilt Gewalt bei Protesten
Der kolumbianische Präsident Iván Duque hat die Gewalt bei den Protesten in seinem Land verurteilt. «Uns schmerzen die Leben aller, die Opfer der Gewalt in diesen Tagen geworden sind», sagte Duque in einer auf Twitter verbreiteten Video-Erklärung am Mittwoch. Dabei bezog er sich etwa auf die Zerstörung von Infrastruktur wie das Metrobussystem Transmilenio, die Blockade von wichtigen Zufahrtsstrassen zur Lebensmittellieferung und die Angriffe auf Polizeistationen. Zu den Vorwürfen exzessiver Polizeigewalt äusserte er sich nicht. Die Zeitung «El Tiempo» berichtete unter Berufung auf die nationale Ombudsstelle von nun 24 Todesfällen während der Protesttage.

Das Wichtigste in Kürze
- Tausende Kolumbianer hatten am Mittwoch vergangener Woche ihren Protest gegen eine umstrittene, inzwischen zurückgenommene Steuerreform begonnen.
Die Proteste - inklusive eines neuen Generalstreiks am Mittwoch - halten auch trotz des Rücktritts von Wirtschaftsminister Alberto Carrasquilla an.
Bei erneuten gewalttätigen Auseinandersetzungen in Kolumbien, allen voran in der Hauptstadt Bogotá, waren in der Nacht auf Mittwoch mindestens 46 Menschen, 30 Zivilisten und 16 Polizisten, verletzt worden. Auch aus anderen Städten Kolumbiens wie Medellín und Cali wurden Gewalt, Zerstörung und Chaos am siebten Protesttag gemeldet. Hardliner Duque sprach von «Vandalismus» und «urbanem Terrorismus», den er «Mafias des Drogenhandels» zuschrieb.