Vanessa Bryant hat im Prozess um Fotos der Absturzstelle ausgesagt. Die Witwe von Kobe Bryant verklagt die Einsatzkräfte, wegen deren Verbreitung.
Vanessa Bryant Kobe bryant
Vanessa Bryant, die Witwe von Kobe Bryant, verlässt ein Bundesgericht in Los Angeles. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vanessa Bryant hat im Prozess um die Fotos der Absturzstelle von Kobe Bryant ausgesagt.
  • Sie lebe in Angst davor, dass die Fotos ins Internet gelangen.
  • In den 24 Stunden nach dem Unglück teilten mindestens elf Polizisten die Fotos.

Im Prozess um Fotos von der Absturzstelle des US-Basketballstars Kobe Bryants tödlichem Hubschrauberunglück hat dessen Witwe vor Gericht ausgesagt.

Vanessa Bryant sagte, sie lebe in Angst davor, dass die von Rettungskräften gemachten Aufnahmen ins Internet gelangen. Diese könnten sich dann immer weiter verbreiten. «Es ist wie Covid. Wenn es sich einmal ausgebreitet hat, kann es nicht rückgängig gemacht werden.»

Basketball Hall of Fame
Kobe Bryant wird in die Hall of Fame des Basketballs aufgenommen. - Keystone

Vanessa Bryant gibt in ihrer Zivilklage vom Freitag in Los Angeles an, sie habe emotionales Leid erfahre. Dies weil Polizisten und Feuerwehrleute Fotos von der Absturzstelle machten und diese später mit Bekannten und anderen Rettungskräften teilten.

Nach Angaben von Bryants Anwälten teilten in den 24 Stunden nach dem Unglück vom 26. Januar 2020 mindestens elf Polizisten und ein Dutzend Feuerwehrleute die Fotos. Vanessa Bryant verlangt Schmerzensgeld in nicht bezifferter Höhe.

Der verklagte Landkreis von Los Angeles bestreitet nicht, dass die Fotos gemacht wurden. Seine Anwälte argumentieren aber, die Bilder seien nie öffentlich geworden und inzwischen gelöscht.

Chris Chester: «Jeden Tag Angst»

Die Klage von Vanessa Bryant wurde mit der Klage eines anderen Opferangehörigen, Chris Chester, zusammengefasst. Er hatte bei dem Unglück seine Frau und seine 13-jährige Tochter verloren.

Chester sagte nun vor Gericht, er habe «jeden Tag Angst», dass die Fotos öffentlich werden könnten. Dabei sind unter anderem Bilder von den sterblichen Überresten der Opfer. «Es hat viele Dinge gegeben, von denen die Menschen dachten, dass sie nicht existieren.» Und dann seien diese im Internet aufgetaucht.

Kobe Bryant
Kobe Bryant und seine Tochter Gianna kamen bei einem Heli-Absturz ums Leben. - Instagram

Andere Opferangehörige hatten wegen der Fotos insgesamt 2,5 Millionen Dollar Schmerzensgeld zugesprochen bekommen. Der separate Prozess dazu fand vergangenes Jahr statt.

Kobe Bryant stirbt bei Helikopterunglück

Der Basketballstar Kobe Bryant, seine 13 Jahre alte Tochter Gianna und sieben weitere Insassen waren am 26. Januar 2020 beim Absturz ihres Hubschraubers nahe Los Angeles ums Leben gekommen. Den Ermittlungen zufolge hatte der Pilot des Helikopters offenbar die Orientierung verloren, nachdem er in dichte Wolken geraten war.

Kobe Bryant gilt als einer der besten Spieler in der Geschichte der nordamerikanischen Profiliga NBA. Er holte in seiner 20-jährigen Laufbahn fünf NBA-Meisterschaften mit den Los Angeles Lakers . Ausserdem gewann er bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 die Goldmedaille mit dem US-Team. 2016 beendete er seine Karriere.

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