Marc Ouellet wird wegen sexueller Belästigung verklagt. Der kanadische Kardinal wird zusammen mit Dutzend weiteren aus der Diözese Québec beschuldigt.
Marc Ouellet
Kardinal Marc Ouellet wird wegen sexueller Belästigung verklagt. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der kanadische Kardinal Marc Ouellet wird wegen sexueller Belästigung verklagt.
  • Weiteren Personen werden aus der Diözese Québec wegen sexuellen Überbegriffen beschuldigt.

Der prominente kanadische Kardinal Marc Ouellet wird in seinem Heimatland wegen sexueller Belästigung verklagt. Der Geistliche aus der Diözese Québec wird zusammen mit Dutzenden weiteren Personen sexueller Übergriffe beschuldigt. Laut den kanadischen Medien zufolge.

Eine Frau wirft dem 78-Jährigen, der in vergangenen Konklaven als Anwärter auf den Heiligen Stuhl gesehen wurde, übergriffige Berührungen vor.

Sie sei damals Mitte 20 und Praktikantin in der Diözese gewesen. Der Vatikan liess eine Anfrage am Mittwoch zu dem Fall und den Vorwürfen gegen Ouellet unbeantwortet.

Marc Ouellet zählt zu ranghohen Bediensteten im Vatikan

Der Kardinal zählt zu den ranghohen Bediensteten im Vatikan. Von 2002 bis 2010 war Ouellet Erzbischof der Diözese Québec, der ältesten in Kanada. Der französischsprachige Landesteil gilt als überwiegend katholisch. Auf seine Zeit in Québec gehen auch die Anschuldigungen aus der Klageschrift zurück.

Der heute emeritierte Papst Benedikt XVI. machte Ouellet 2010 zum Präfekten und damit Leiter des Dikasteriums für die Bischöfe. Dies ist eine zentrale und mächtige Behörde im Vatikan, die sich etwa um die Ernennung der Kirchenmänner kümmert.

Jorge Mario Bergoglio bestätigte Ouellet nach seiner Wahl zum Papst 2013 im Amt als Präfekt des Dikasteriums. Heute wird Ouellet zum engeren Kreis um Franziskus gerechnet und gilt als dessen Vertrauter. Schon 2013 war sein Name auf Listen für mögliche Nachfolger auf dem Stuhl Petri zu lesen. Ende Juli begleitete Ouellet den Papst auf dessen Reise nach Kanada, während der Franziskus mehrfach bei den Indigenen des Landes für jahrzehntelangen Missbrauch in von der Kirche geführten Internaten um Vergebung bat.

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