Eine Reihe grosser Radiosender in Kanada will angesichts neuer Pädophilie-Vorwürfe vorerst keine Lieder von Michael Jackson mehr spielen.
Michael Jackson verstarb vor zehn Jahren
Michael Jackson verstarb vor zehn Jahren - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Missbrauchs-Doku über Michael Jackson wollen Sender seine Songs nicht mehr spielen.
  • Die Firma Cogeco liess verlauten, dass man auf die Kommentare der Hörer achte.
  • Die Dokumentation «Leaving Neverland» wärmt alte Missbrauchs-Vorwürfe gegen den Star auf.

Dass man die Songs von Michael Jackson nicht mehr spielen will, gab das Medienunternehmen Cogeco am Dienstag bekannt. Eine Unternehmenssprecherin sagte, man habe sich nach der Ausstrahlung der Dokumentation «Leaving Neverland» zu dem Schritt entschlossen. Cogeco gehören 22 Radiosender im Bundesstaat Quebec und einer in Ontario.

«Wir achten auf die Kommentare unserer Hörer.» Dies sagte Cogeco-Sprecherin Christine Dicaire der Nachrichtenagentur AFP. Nach der Ausstrahlung der Doku habe es Reaktionen gegeben.

«Bis auf weiteres» habe man Jacksons Musik daher aus dem Programm genommen. Aus Grossbritannien gab es Berichte, wonach auch die BBC die Musik des «King of Pop» vom Sender genommen habe. Eine Unternehmenssprecherin sagte aber, die BBC sperre keine Künstler.

Michael Jackson wird sexueller Missbrauch vorgeworfen

Der US-Fernsehsender HBO hatte die zweiteilige Dokumentation «Leaving Neverland» Anfang des Monats gezeigt. Sie erzählt die Geschichte zweier Männer, die im Alter von sieben und zehn Jahren von Jackson sexuell missbraucht worden sein sollen.

Jackson war im Juni 2009 an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben. Der «King of Pop» sah sich bereits zu Lebzeiten immer wieder dem Vorwurf des Kindesmissbrauchs ausgesetzt. 2005 wurde er in einem spektakulären Gerichtsverfahren freigesprochen. Seine Karriere und sein Ruf nahmen jedoch dauerhaft Schaden.

Jacksons Nachlassverwalter hatten den Sender HBO vor der Ausstrahlung der Dokumentation wegen Verunglimpfung des Popstars auf 100 Millionen Dollar verklagt.

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