Zwei mutmassliche Missbrauchsopfer von Popstar Michael Jackson haben ihre Anschuldigungen im Fernsehen vertreten.
Michael Jackson
Michael Jackson - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die beiden Männer waren in der Talkshow von US-Moderatorin Oprah Winfrey zu Gast.
  • In der Sendung bezeichnete Winfrey sexuellen Missbrauch als Geissel der Menschheit.
  • Michael Jacksons Nachlassverwalter hatte den Sender HBO wegen Verunglimpfung verklagt.

Zehn Jahre Nach Michael Jacksons Tod wurde eine Dokumentation über Missbrauchsvorwürfe gegen den King of Pop ausgestrahlt. Nun haben die beiden mutmasslichen Opfer Oprah Winfreys Talkshow ihre Anschuldigungen bekräftigt.

Winfrey, die selbst in der Kindheit sexuell missbraucht wurde, sagte in der Sendung, sexueller Missbrauch sei eine «Geissel der Menschheit». «Dieser Augenblick geht über Michael Jackson hinaus. Er ist grösser als jede Person.»

In der Sendung berichteten der heute 36-jährige Wade Robson und der 41-jährige James Safechuck von ihren Erlebnissen mit dem Pop-Superstar. Zudem begründeten sie ihr langes Schweigen.

«Er sagte mir, es sei Liebe», sagte Robson. «Er sagte mir, dass er mich liebe, und dass Gott uns zusammengebracht habe. Michael war Gott für mich.»

Einer der Männer hatte 2005 für Jackson ausgesagt

Noch 2005 hatte Robson zugunsten des Musikers im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen ausgesagt. «Wenn ich meine Geschichte mit Michael infrage hätte stellen müssen, hätte ich alles in meinen Leben infrage stellen müssen», sagte Robson.

Safechuck beschrieb, wie der Popstar «um dich» oder «aus Einsamkeit» geweint habe. «Du wolltest für ihn da sein.» Erst seine eigene Vaterschaft und Therapien hätten ihn dazu gebracht zu reden.

Michael Jackson war im Juni 2009 an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben. Der «King of Pop» sah sich bereits zu Lebzeiten immer wieder dem Vorwurf des Kindesmissbrauchs ausgesetzt. 2005 wurde er in einem spektakulären Gerichtsverfahren freigesprochen. Seine Karriere und sein Ruf nahmen jedoch dauerhaft Schaden.

Klage auf 100 Milionen Dollar

Jacksons Nachlassverwalter hatten den US-Fernsehsender HBO vor der Ausstrahlung der Dokumentation wegen Verunglimpfung des Popstars auf 100 Millionen Dollar verklagt. HBO hatte Anfang des Monats die Dokumentation «Leaving Neverland» gezeigt. Im Januar hatte sie beim Sundance-Filmfestival Premiere.

Die Doku erzählt die Geschichte der beiden Männer, die nach eigenen Angaben als Kinder von Jackson sexuell missbraucht worden waren. Choreograph Robson hatte Jackson 2013 verklagt, Safechuck erhob seine Vorwürfe 2014. Beide Klagen wurden 2017 von der Justiz abgewiesen.

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