Kampagne zur Förderung der Masturbation löst in Kolumbien Kontroverse aus

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Kolumbien,

In Kolumbien sorgt eine Kampagne zur Förderung der weiblichen Masturbation für Aufsehen.

Demonstration am Frauentag in Medellín
Demonstration am Frauentag in Medellín - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Städtische Kampagne spricht vor allem junge Frauen an.

Mit dem Slogan «Liebe machen gegen schlechte Laune» und dem Bild einer masturbierenden Frau werben die Behörden der Millionenstadt Medellín seit Donnerstag in den Online-Netzwerken für die Selbstbefriedigung. Denn: «Orgasmen setzen Endorphine, Serotonin und Oxytocin frei: Glückshormone, die einen schlechten in einen unvergesslichen Tag verwandeln können».

Ziel der Kampagne sei es, die Masturbation als «natürliche, evolutionäre, historische» und «normale» Sexualpraxis zu präsentieren, sagte der Leiter des Jugendsekretariats von Medellín, Santiago Bedoya, im Sender Blu Radio. Viele junge Menschen in Kolumbien litten unter der «Bürde» der Sexualmoral, fügte er hinzu. Dass sich die Kampagne zunächst vor allem an Frauen richte, liege daran, dass die weibliche Masturbation «stigmatisierter» sei.

Im konservativ geprägten und mehrheitlich katholischen Kolumbien löste die Kampagne gemischte Reaktionen aus. Als «Blamage» für die Stadtverwaltung bezeichnete der Internetnutzer Felipe die Aktion. «Glaubt Ihr nicht, dass es viel grössere Probleme in der Stadt zu lösen gibt?», fragte der Nutzer Iván. Positiv bewertete dagegen eine Nutzerin namens Juliana die Kampagne: «Sprechen Sie ohne Tabus oder Verbote über die öffentliche und die sexuelle Gesundheit», schrieb sie.

Die auf reproduktive Gesundheit spezialisierte Wissenschaftlerin María Camila Torres von der Universität Rosario bezeichnete die Kampagne als «relevant und notwendig», um die Menschen in einer «so konservativen, katholischen und machistischen Kultur aufzuklären».

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