In den USA soll eine ungewöhnlich hohe Zahl an Migranten die Grenze von Mexiko her überquert haben. Bilder zeigen lange Schlangen an den Grenzposten.
Grenze zwischen Mexiko und den USA
Grenze zwischen Mexiko und den USA - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr Migranten als sonst überqueren derzeit die Grenze von Mexiko zu den USA.
  • Am Wochenende seien mehr als 2400 Menschen in der Grenzstadt El Paso angekommen.
  • Zudem läuft bald die Corona-Ausnahmeregelung ab, mit denen sie schnell abgewiesen werden.

Eine ungewöhnlich hohe Zahl an Migranten hat in den vergangenen Tagen die US-Südgrenze nahe der Grenzstadt El Paso überquert. Am vergangenen Wochenende seien dort mehr als 2400 Menschen aus Mexiko angekommen. Das teilte ein Patrouillenführer der örtlichen Grenzschutzbehörde im US-Bundesstaat Texas auf Twitter mit.

Auf Fernsehbildern sind lange Schlangen von Migranten am Ufer des Grenzflusses Rio Grande zu sehen. Dort warteten sie darauf, von den US-Grenzbehörden registriert zu werden. Im Oktober seien im Grenzabschnitt El Paso bereits mehr als 2000 Menschen täglich über die Grenze gekommen. Das berichtet die Lokalzeitung «El Paso Times» unter Berufung auf die Grenzschutzbehörde.

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Ein Grenzbeamter kontrolliert in Tijuana am Grenzübergang zwischen Mexiko und den USA einen Pass. - dpa-infocom GmbH

Sie seien aber schneller abgefertigt und weniger sichtbar gewesen. Die Sprecherin der örtlichen Grenzschutzbehörde sagte der Zeitung, seit November kämen mehr Menschen aus Nicaragua. Davor waren nach Angaben der Stadt El Paso überwiegend Venezolaner und Venezolanerinnen gekommen.

Nach Angaben der Stadt waren im August rund 250 Migranten täglich in El Paso angekommen. Diese Zahl sei im September auf rund 1000 Ankünfte täglich angestiegen.

Corona-Ausnahmeregelung läuft aus

Die Behörden befürchten, die Zahl der Migranten könnte noch weiter zunehmen. Ab kommender Woche können die US-Behörden Migranten nicht mehr unter Verweis auf die Corona-Pandemie schnell zurückzuweisen. Die sogenannte Titel-42-Regelung war von der Trump-Regierung eingeführt worden. US-Präsident Biden hatte im Frühjahr versucht, die Regelung aufzuheben, was ein Gericht in Louisiana im Mai per einstweiliger Verfügung verhinderte. Im November erklärte ein US-Gericht in der Hauptstadt Washington Titel 42 für unzulässig.

Die US-Regierung bereite sich intensiv auf das Auslaufen von Titel 42 vor, sagte der Sicherheitsberater der US-Regierung, Jake Sullivan. Einwanderer, die kein Bleiberecht in den USA geltend machen könnten, würden auch weiterhin abgeschoben. Das betonte US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas an, der am Dienstag El Paso besuchte.

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