Guaidó hofft auf baldigen Seitenwechsel des Militärs in Venezuela
Venezuelas selbsternannter Übergangspräsident Juan Guaidó hofft nach dem gescheiterten Umsturzversuch auf einen baldigen Seitenwechsel des Militärs.

Das Wichtigste in Kürze
- Unterstützer haben Aufstand gegen Maduro nicht «zu Ende geführt».
Einige der Militärs, die ihm vergangene Woche ihre Unterstützung zugesichert hätten, hätten den Aufstand gegen Präsident Nicolás Maduro dann nicht «zu Ende geführt», sagte Guaidó am Montag der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview. Das bedeute aber nicht, «dass sie es nicht bald machen werden».
Oppositionsführer Guaidó, der von mehr als 50 Ländern als Übergangspräsident anerkannt wird, sagte, es gebe in Venezuela eine «weitverbreitete Unzufriedenheit, gegen die auch die Streitkräfte nicht immun sind». Die Opposition habe bereits Gespräche mit Militärvertretern geführt. «Wir sind sehr nah dran, eine Veränderung in Venezuela zu erreichen», erklärte Guaidó.
Das venezolanische Militär spielt in dem Machtkampf zwischen Guaidó und Maduro eine entscheidende Rolle. Die Armee ist ein zentraler Machtfaktor in dem südamerikanischen Land und kontrolliert die immensen Erdölvorkommen. Bislang unterstützen die Streitkräfte Maduro. Guaidó appelliert aber immer wieder an die Soldaten, sich gegen Maduro zu stellen. Am Dienstag vergangener Woche war ein von ihm ausgerufener Militäraufstand allerdings gescheitert.
Der Umsturzversuch wurde von zweitägigen Massenprotesten begleitet, bei denen nach Angaben des venezolanischen Generalstaatsanwalts Tarek William Saab fünf Menschen getötet wurden. 233 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte Saab am Montag in einem Fernsehinterview mit. Menschenrechtsorganisationen hatten zuvor von vier Toten gesprochen.