Ende August kommt es in den USA zur ersten Straight Pride. Die Organisatoren erklären: «Heterosexuelle sind eine unterdrückte Mehrheit.»
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Im Juni demonstrierten in Boston Tausende für die Rechte von Homo-, Bi- und Transsexuellen. Nun wollen Ende August Heterosexuelle auf die Strasse. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weltweit protestieren an Pride-Veranstaltungen LGBTQ-Menschen für Gleichberechtigung.
  • In den USA fühlen sich aber einige Heterosexuelle benachteiligt.
  • Ende August soll nun die erste Straight Pride in Boston stattfinden.

Den ganzen Juni über demonstrierten Vertreter der LGBTQ-Gemeinschaft für gleiche Rechte. LGBTQ ist der Sammelbegriff für Homo- und Bisexuelle, Transgenders sowie Queers. Und die Demonstrationen fanden grossen Anklang: Mit rund 55'000 Menschen stellte etwa die Zürcher Ausgabe der sogenannten Pride einen neuen Rekord auf.

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Zur Pride Zürich kamen insgesamt 55'000 Menschen. - Keystone

In Boston (US-Bundesstaat Massachusetts) ist nun eine Gegenbewegung geplant. Am 31. August sollen Heterosexuelle demonstrieren, weil sie sich unterdrückt fühlen. Die Stadt hat eine sogenannte Straight Pride bewilligt.

Die Organisatoren erwarten bis zu 2000 Besucher. Organisiert wird die Pride von der Organisation «Super Happy Fun America». Laut «Guardian» hätten die verantwortlichen Männer dort Verbindungen zu Rechts-Aussen-Gruppierungen.

«Heteros sind unterdrückte Mehrheit»

Die Organisation erklärt auf ihrer Internetseite: «Heterosexuelle sind eine unterdrückte Mehrheit.». Mitorganisator John Hugo ergänzte auf CNN, die Veranstaltung sei «nicht schwulenfeindlich, sondern pro-heterosexuell».

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Mitorganisator John Hugo nimmt in einem Fernsehinterview Stellung zur Straight Pride. - youtube/cbs boston

Das Ziel der Veranstaltung sei es, für die Akzeptanz und Gleichberechtigung aller sexuellen Orientierungen zu sorgen. Der frühere Kongress-Kandidat John Hugo warf etwa Gay-Pride-Veranstaltern vor, Heterosexuelle bewusst ausschliessen zu wollen.

Gegenüber der Nachrichtenseite «Vox» zeigte sich John Hugo kämpferisch: «Vielleicht werden eines Tages Heteros auch geehrt und das Akronym lautet LGBTQS.» Dabei steht das «S» für Straight.

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«Es ist grossartig, hetero zu sein.» Unter diesem Motto mobilisieren die Verantwortlichen für die Straight Pride. - super happy fun america

Die Verantwortlichen zogen bereits im vergangenen Monat die Aufmerksamkeit auf sich. So warben sie mit Hollywood-Star Brad Pitt (55) als Maskottchen – jedoch ohne seine Erlaubnis. «Die Hetero-Community hat Brad Pitt als Maskottchen adoptiert», hiess es unter einer Collage.

Doch dieser wollte mit dieser «homophoben Aktion» offenbar nicht in Verbindung gebracht werden. Laut dem Portal «TMZ» forderte sein Team die Löschung seines Abbilds unter Androhung rechtlicher Konsequenzen. Mit Erfolg: Das Bild wurde mittlerweile entfernt.

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Will mit der Aktion nicht in Verbindung gebracht werden: US-Schauspieler Brad Pitt. - dpa
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