Fall von Polizeigewalt in den USA: Weisse Ex-Polizistin wieder frei
Im Februar 2022 wurde Kim Potter in einem aufsehenerregenden Fall von Polizeigewalt zu 16 Monaten Haft verurteilt. Nun ist sie wieder frei.

Das Wichtigste in Kürze
- Kim Potter, Ex-Polizistin im Fall Daunte Wright, ist frei.
- Wegen Polizeigewalt war sie zu 16 Monaten Haft verurteilt worden.
- Sie hatte bei einer Verkehrskontrolle statt eines Tasers ihre Pistole gezogen.
Eine Ex-Polizistin, die wegen eines aufsehenerregenden Falles von Polizeigewalt in den USA verurteilt wurde, ist aus der Haft entlassen worden.
Die Frau namens Kim Potter war im Februar 2022 im Fall der Tötung des Afroamerikaners Daunte Wright wegen Totschlags zu 16 Monaten Haft verurteilt worden. Das Gericht hatte damals angeordnet, dass Potter weitere acht Monate ihrer insgesamt zweijährigen Strafe unter Aufsicht in Freiheit verbüssen könne.
Am Montag wurde sie nun aus der Haft entlassen. Dies teilte ein Sprecher der Strafvollzugsbehörde in St. Paul im Bundesstaat Minnesota am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Bis zum 21. Dezember unterliege sie weiter Auflagen.
Drohungen gegen Ex-Polizistin
Der Sprecher erklärte, es habe Drohungen gegen Potter und die Möglichkeit von Protesten vor der Haftanstalt gegeben. Aus Vorsicht sei sie daher zu nächtlicher Stunde um 04.00 Uhr morgens (Ortszeit) entlassen worden. Potter werde die Restzeit ihrer Strafe unter Aufsicht im angrenzenden Bundesstaat Wisconsin verbringen.
Der 20-jährige Wright war im April 2021 nördlich von Minneapolis bei einer Verkehrskontrolle erschossen worden. Potter hatte behauptet, dass sie statt ihres Elektroschockers (Taser) irrtümlich ihre Pistole gezogen habe. Sie kündigte nach dem Vorfall.

Der Fall wühlte die USA damals auf. Nach dem Tod Wrights kam es zu massiven Protesten – wie schon zuvor in anderen Fällen brutaler Polizeigewalt gegenüber Schwarzen. Angehörige Wrights hatten eine härtere Strafe für Potter gefordert.