Wie kommt US-Präsident Donald Trump eigentlich dazu, non-stop zu twittern? Trumps veröffentlichter Terminplan gibt Auskunft.
Donald Trump im amerikanischen Parlament.
Donald Trump ist kein Freund des systematischen Regierens, wie sein Terminplan zeigt. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trumps Terminplan wurde veröffentlicht.
  • Dieser lässt nachverfolgen, wie der US-Präsident seine Zeit nutzt.

Der US-Präsident Donald Trump gibt einige Rätsel auf. Etwa wie er es schafft, tagtäglich mehrere Botschaften auf Twitter aufzugeben und jede US-Morgensendung zu kommentieren. Die US-Website «Axios» veröffentlichte Trumps vertraulichen Kalender der letzten drei Monate.

Am meisten Zeit beansprucht die sogenannte «Executive time» mit rund 60 Prozent. In dieser Zeit gibt es für Trump keine durchstrukturierte Organisation mit Abläufen oder Terminen. «Axios» schreibt, dass Ex-Stabschef John Kelly das Prinzip eingeführt habe. Kelly wollte so dem Präsidenten gerecht werden, der fixe Abläufe hasse.

Erste Meetings kurz vor Mittag

Die «Executive time» ist oftmals am Morgen eingeteilt. Trumps ersten offizielle Termine beginnen erst gegen 11 Uhr morgens – oder gar noch später. Die Zeit vor den Terminen verbringe Trump aber nicht im Oval Office, sondern in seiner Residenz.

Dort soll der Präsident fernsehen, Zeitung lesen und twittern. Am zweitmeisten Zeit verbringt der Präsident mit Meetings. Doch Treffen können auch während der «Executive time» stattfinden, wie das Weisse Haus mitteilte.

Aus Angst vor Leaks habe Trump zudem einen noch geheimeren Terminplan, zu dem nur ein eingeschworener Kreis Zugang habe. Dort sollen ein bis zwei weitere Termine pro Tag eingetragen sein.

«Anderer Führungsstil als bisherige Präsidenten»

Unter die «Executive time» fallen auch Interviews mit Trump-genehmen Medien. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Sarah Sanders, antwortete gegenüber «Axios»: «Der Präsident hat einen anderen Führungsstil als bisherige Präsidenten und die Ergebnisse sprechen für sich.»

Wie das Newsportal weiter schreibt, unterscheidet sich der Führungsstil definitiv. Der ehemalige republikanische Präsident George W. Bush hatte seinen ersten Termin um 8.15 Uhr. Um den wahrzunehmen, stand Bush jeweils um 5.15 auf, trank mit seiner Frau Kaffee und war um kurz vor sieben im Büro.

Barack Obama
Um halb sieben Uhr abends ass Obama oft mit seiner Familie. Drei Mal pro Woche besuchte der US-Präsident Abendveranstaltungen. - Keystone

Sein Tagesplan war jeweils in 10-Minuten-Takte gegliedert und soll pünktlich eingehalten worden sein. Ähnlich diszipliniert war der letzte Präsident, Barack Obama. Er begann etwas später, blieb dafür aber länger.

Obama hatte pro Tag rund sechs Meetings. Es habe zwar ebenfalls unstrukturierte Blöcke im Terminkalender gegeben, aber diese seinen sehr rar gesät gewesen.

Hier kann Trumps Terminkalender der letzten drei Monate angesehen werden.

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