Donald Trump muss vor den Wahlen massive Kritik einstecken. Dennoch kann der US-Präsident auf einige Erfolge zurückblicken.
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Für US-Präsident Donald Trump wird es zunehmend eng. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In seinen vier Jahren Amtszeit kann Donald Trump auf einige Erfolge zurückblicken.
  • Während seiner Amtszeit ist die Arbeitslosenquote zeitweise auf ein Rekordtief gesunken.
  • Die Corona-Krise hat einige seiner Erfolge zunichtegemacht.
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An Kritik an US-Präsident Donald Trump fehlt es nicht. Ob für seinen nachlässigen Umgang mit der Corona-Pandemie oder seine Einwanderungspolitik, die Familien auseinandergerissen hat. Nicht zu vergessen auch die Tatsache, dass Trump noch immer nicht seine Steuerunterlagen veröffentlicht hat.

Kommt dazu, dass der US-Präsident fast täglich der Lüge überführt wird. Laut der «Washington Post» hat der ehemalige Immobilienmogul seit Amtsübernahme 20'000 falsche oder irreführende Aussagen gemacht.

Trump Migration
Diese Fotos von Migranten haben die Welt schockiert. - Keystone

Dennoch hat der US-Präsident Dinge erreicht, welche weit über Parteigrenzen – teilweise gar Landesgrenzen – auf positive Resonanz stossen. Nau.ch zeigt wichtige Erfolge der Trump-Administration auf.

China-Problem angegangen

Trump will nicht zuschauen, wie China die USA als grösste Wirtschaftsmacht der Welt ablöst. Teilweise agieren die Chinesen auch mit unsauberen Methoden: Patentverletzungen und Industriespionage waren seit Jahrzehnten ein Problem, doch erst Trump traute sich, Peking die Stirn zu bieten.

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Chinas Präsident Xi Jinping und Donald Trump haben das Heu nicht auf der gleichen Bühne. - keystone

Der US-Präsident hat darum teilweise auf fast alle Güter aus Fernost Zölle erhoben. Das sorgte zwar auch in den USA für Unmut, da China mit ähnlichen Massnahmen reagiert.

Anfang 2020 gab es eine erste Einigung, wobei China manche Eingeständnisse machen musste. Die zweitgrösste Volkswirtschaft verpflichtete sich, über zwei Jahre Waren für 200 Milliarden Dollar in den USA zu kaufen. Mit der Corona-Pandemie hat sich die Stimmung zwischen den Staaten allerdings wieder verschlechtert.

Pharma-Giganten die Stirn geboten

Nirgendwo auf der Welt sind Medikamente so teuer wie in den Vereinigten Staaten. Trump passt das nicht: Erst machte er Druck, damit die Preise nicht angehoben werden. Die Pharmafirmen hielten sich darauf mit Aufschlägen zurück.

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In der Schweiz werden Medikamente mit psychotropen Substanzen die am meisten verschrieben. - Keystone

Im Sommer 2020 legte der US-Präsident nach. Er unterzeichnete vier Dekrete, welche die Preise senken sollen. So ist es für das staatliche Krankenversicherungsprogramm Medicare jetzt möglich, Medikamente aus Ländern zu importieren, wo die Preise tiefer sind. Eine Reform hat Trump allerdings nicht durch den Kongress gebracht.

Europa beteiligt sich stärker an Nato

Die USA waren jahrelang grösster Financier der Nato. Rund ein Viertel des Budgets des transatlantischen Verteidigungsbündnisses stammten aus den Vereinigten Staaten.

Trump Nato
US-Präsident Trump hat die Nato zum Umdenken gebracht. - AFP

Trump hat dies öffentlich immer wieder kritisiert. Und seine Kritik stiess auf Gehör: Ab 2021 zahlt Deutschland genau so viel wie die USA. Dank der Trump-Regierung sparen die USA jährlich rund 140 Millionen Dollar.

Steuersenkung, Arbeitslosigkeit gesenkt, Börsen-Boom

Gewiss hat der US-Präsident von seinem Vorgänger eine stabile Wirtschaft geerbt. Mit seiner Steuersenkung hat er diese aber weiter befeuert. Die Arbeitslosenquote erreichte 2018 ein 50-Jahres-Tief, die Börsen legten ebenfalls zu. Ende 2019 arbeiteten sechs Millionen mehr USA-Amerikaner als Ende der Obama-Ära.

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In den USA ist aufgrund der Corona-Krise die Zahl der Arbeitslosen rasant gestiegen. - dpa-infocom GmbH

Und bis vor der Corona-Krise sah es nicht aus, als ob sich hier was ändern würde. Doch dieses Jahr verzeichneten die USA die höchste Arbeitslosigkeit seit den 30er-Jahren. Dies dürfte auch an Trumps zögernden Reaktion in der Corona-Krise liegen, aber primär am System der Vereinigten Staaten selbst: Kurzarbeit wie in Europa gibt es in den USA nämlich nicht.

Keine neuen Kriege

Donald Trump sucht die Konfrontation. Allerdings nicht, wenn es um Kriege geht. Sein Versprechen, nicht in den Krieg zu ziehen, hat er bisher gehalten. Allerdings sind immer noch Truppen in Syrien, Kuba, Afghanistan und im Irak stationiert, wenn auch weniger als während der Obama-Ära.

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Abu Bakr al-Baghdadi galt als der gefährlichste Terrorist der Welt, nun ist der Anführer der Terror-Organisation Islamischer Staat tot. - Keystone

Trump kann sich ebenfalls auf die Fahne schreiben, dass während seiner Amtszeit von US-Truppen IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi getötet wurde. Baghdadi war damals der meist gesuchteste Terrorist der Welt.

Erfolg in Nahost

Bahrein, die Vereinigten Arabischen Emiraten und Israel haben letzten Monat einen Friedensvertrag unterzeichnet. Dass zwei arabische Golfstaaten Israel anerkennen, ist durchaus ein aussenpolitischer Erfolg für den US-Präsidenten. Trump wurde für die Vermittlung gar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

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Donald Trump und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bei einem Besuch Trumps in Tel Aviv. - Keystone

Einige Golfstaaten hatten in den letzten Jahren bereits in aller Stille Beziehungen zu Israel gepflegt. Mit dem Abkommen dürften die Wirtschaftsbeziehungen allerdings deutlich Schwung aufnehmen.

Oberstes Gericht besetzt

Der US-Präsident hat bereits zwei auf Lebzeiten gewählte Richter am Supreme Court platziert. Zwar war die Nomination von Brett Kavanaugh hochumstritten, doch schlussendlich wurde er im republikanisch dominierten Senat bestätigt.

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Die erzkonservative Richterin Amy Coney Barrett wird wohl Verfassungsrichterin der USA. - keystone

Nach dem Tod von Ruth Bader Ginsburg wird Trump mit Amy Coney Barrett eine weitere Konservative am obersten US-Gericht platzieren. Der Supreme Court dürfte dann über Jahrzehnte von rechts-konservativ geprägt sein. Ein Erfolg für die Evangelikalen im Land, welche jetzt Morgenluft wittern, um endlich ein Abtreibungsverbot durchzuboxen.

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