Deshalb bröckelt Vertrauen von Trumps MAGA-Basis gerade bei Epstein

Kira Schilter
Kira Schilter

USA,

Donald Trumps «MAGA»-Anhänger sind wegen des Epstein-Skandals erstmals unzufrieden mit dem US-Präsidenten. Das hat mit einer riesigen Verschwörung zu tun.

MAGA-Rally
Donald Trump hat Fans, die ihm blind folgen – bei einigen beginnt nun, das Vertrauen zu bröckeln. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • «Make America Great Again»-Anhänger sind schockiert über Trumps Verbindung zu Epstein.
  • Viele der MAGA-Basis glauben laut einem Experten an die Verschwörungstheorie von «QAnon».
  • Sie befürchten, dass Trump doch nicht der «Held» sei, für den sie ihn gehalten haben.

Donald-Trump-Fans fressen dem US-Präsidenten normalerweise bekanntlich alles aus der Hand. Doch in den letzten Wochen baute sich in der «Make Amerika Great Again»-Anhängerschaft, kurz MAGA, Frust auf.

Grund dafür ist, neben Unstimmigkeiten bezüglich Trumps Aussenpolitik, vor allem die Epstein-Trump-Geschichte.

Verschwörungstheorie «QAnon» ist der Auslöser für das Misstrauen

Politikwissenschaftler Reinhard Heinisch von der Universität Salzburg ordnet ein: «Trump muss befürchten, dass seine Unterstützung in Teilen der Basis erodiert», sagt er zu Nau.ch.

Das habe mit der bekannten Verschwörungstheorie «QAnon» zu tun, erklärt Heinisch: «Bei der Theorie geht es darum, dass reiche Eliten Kinder verschleppen, missbrauchen, umbringen und deren Blut trinken würden. Hinter all dem soll ein von den Mächtigen kontrollierter Staat stehen, der das alles duldet und die Reichen deckt.»

«In Teilen der MAGA-Basis und der harten rechten Szene ist der Glaube an QAnon weit verbreitet», so Heinisch. Wie viele Menschen an die Theorie glauben, lasse sich nicht genau sagen. Umfragen würden auf 20 bis 50 Millionen hindeuten.

Die Epstein-Geschichte passe mit seinen Missbrauchen an Minderjährigen sowie den scheinbaren Ungereimtheiten zum Tod des Hauptschuldigen glänzend in diese Verschwörungslogik.

MAGA-Basis sieht Trump als «letzte Hoffnung»

Jeffrey Epstein ist 2019 in Untersuchungshaft gestorben. Nach offiziellen Angeben handelte es sich um einen Suizid. Für die QAnon-Anhänger ist jedoch klar, dass Epstein von der reichen Elite getötet wurde, um beteiligte Dritte zu schützen.

Heinisch: «Die MAGA-Bewegung erwartete, dass Trump nun alles ans Licht bringen würde.» Die Trump-Regierung hat beim Amtsantritt sogar angekündigt, Licht in den Epstein-Skandal zu bringen. «Trump ist für diese Menschen die letzte Hoffnung, ein Held, der alles richten und das Leid beenden wird.»

Werden die Epstein-Akten noch veröffentlicht?

Aber: «Genau jetzt sagen FBI und Justizministerium, dass es keine neuen Beweise für irgendwas gäbe», so Heinisch. Trump sei von der MAGA-Bewegung trotz seines Reichtums als «einer von ihnen» gesehen worden.

«Doch mittlerweile ist Trump Teil der Regierung und der Macht und somit im System. Das macht ihn prinzipiell verdächtig

Ein Grundvertrauen wird erschüttert: «Diese Leute haben einen anderen Realitätsbezug», erklärt der Politikwissenschaftler. «Wir sprechen von einer Personengruppe, die das Vertrauen in Staat, Politik und etablierte Medien gänzlich verloren hat.»

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