Demonstranten greifen Denkmal vor Weissem Haus an
Anti-Rassismus-Demonstranten in Washington haben versucht, ein Denkmal des früheren Präsidenten Andrew Jackson vor dem Weissen Haus umzustürzen.

Das Wichtigste in Kürze
- Polizei hindert Menge an Sturz der Statue von Ex-Präsident Jackson.
Die Ansammlung von mehreren hundert Demonstranten wurde aber am Montagabend (Ortszeit) von der Polizei unter Einsatz von Pfefferspray auseinander getrieben, bevor die Reiterstatue fiel.
Einige Protestteilnehmer hatten Seile um das Denkmal geworfen. Auf eine Seite der Statue wurde in schwarzen Buchstaben das Wort «killer» (Mörder) geschrieben. «Wir hatten Seile, Ketten, einen Flaschenzug zum Ziehen und wir wollten diese befestigen und die Statue stürzen», sagte ein 20-jähriger Demonstrant der Nachrichtenagentur AFP. Ein Hubschrauber kreiste über den Demonstranten, die sich auf dem erst kürzlich nach der Anti-Rassismus-Bewegung Black Lives Matter umbenannten Platz in Washington versammelt hatten.
Jackson, der von 1829 bis 1837 regierte, ist ein besonders umstrittener Präsident. Er war nicht nur Sklavenhalter, sondern liess auch Indianer in massivem Umfang umsiedeln, um Raum für weisse Siedler zu schaffen. Eine andere Jackson-Statue war am Montag in Jacksonville im Bundesstaat Florida mit roter Farbe beschmiert worden. Die Stadt war nach dem ehemaligen Präsidenten benannt worden.
Der heutige Präsident Donald Trump hat sich als Anhänger Jacksons bezeichnet. Er kritisierte die Demonstranten im Kurzbotschaftendienst Twitter: «Zahlreiche Menschen» seien in Washington festgenommen worden wegen «schändlichen Vandalismus in Lafayette Park, an der wunderbaren Statue von Andrew Jackson», und ausserdem verschandelten sie die Ansicht der gegenüberliegenden St. John's Kirche. Trump warnte, die mutwillige Beschädigung der Statue könne mit Gefängnis bestraft werden. Örtlichen Medienberichten zufolge waren zuvor mehrere Menschen in der Nähe des Lafayette Square festgenommen worden, als die Polizei versuchte, ein Zeltlager aufzulösen.
Während der durch die Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz ausgelösten Anti-Rassismus-Proteste sind in den USA in den vergangenen Wochen wiederholt Denkmäler historischer Figuren angegriffen worden, die mit dem Erbe von Sklaverei und rassistischer Diskriminierung in Verbindung stehen.