Chicago: Trump löst Empörung mit Nationalgarde-Einsatz aus
Donald Trump schickt 300 Nationalgardisten nach Chicago. Gouverneur Pritzker und Bürgermeister Johnson reagieren empört auf diese Entscheidung.

US-Präsident Donald Trump hat den Einsatz von 300 Mitgliedern der Nationalgarde in Chicago angeordnet, wie «ABC7» meldet. Ziel sei laut der Regierung, «Bundesbeamte und Eigentum zu schützen», berichtet «Fox 32 Chicago».
Illinois’ Gouverneur JB Pritzker nannte die Massnahme «unverschämt und unamerikanisch», so «Fox 32 Chicago». Er erklärte, man werde «alles tun, um die Verfassung zu schützen und die Nachbarn zu verteidigen».
Scharfe Kritik aus Illinois
Pritzker war vorab von Washington unter Druck gesetzt worden, selbst Truppen zu aktivieren. Er sprach von einem «Ultimatum» aus dem Weissen Haus, berichtet «Politico».

Demnach habe Trump gedroht, andernfalls selbst die Kontrolle zu übernehmen. Chicagoer Bürgermeister Brandon Johnson bezeichnete den Einsatz als «unkoordiniert, unangebracht und unvernünftig».
Er warnte, die Aktion in Chicago könne das «Vertrauen zwischen Polizei und Bevölkerung» gefährden und Sicherheitsfortschritte zunichtemachen.
Demokraten werfen Trump Machtmissbrauch vor
Laut «Fox 32 Chicago» erklärten mehrere führende Demokraten, Trumps Vorgehen habe nichts mit öffentlicher Sicherheit zu tun. Vizegouverneurin Juliana Stratton sprach von einem «politischen Schauspiel», das «absichtlich Angst und Chaos» schüre.
Illinois' demokratischer Senator Dick Durbin warf Trump vor, nicht die Kriminalität bekämpfen zu wollen, sondern vielmehr Angst zu verbreiten. Das meldet die «Deutsche Welle».
Weisses Haus verteidigt Trump-Einsatz in Chicago
Eine Sprecherin des Weissen Hauses rechtfertigte laut «Fox 32 Chicago» den Einsatz. Sie sprach von «anhaltenden gewaltsamen Unruhen», die lokale Behörden nicht unter Kontrolle hätten.
Homeland-Security-Chefin Kristi Noem nannte die Präsenz der Garden «notwendig, um Ordnung wiederherzustellen». Sie betonte, man müsse «die Sicherheitskräfte vor Gewalt schützen».
Trump selbst äusserte sich bislang nicht öffentlich zur massiven Kritik aus Illinois.