Chefposten im Kongress: Jordan und Scalise werfen Hut in den Ring
Die ersten Republikaner haben ihren Hut für den Posten des Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses in den Ring geworfen.

Nach der historischen Absetzung des Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, haben sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge erste Republikaner öffentlich für die Nachfolge angeboten.
Der Trump-Getreue und Abgeordnete Jim Jordan aus den Bundesstaat Ohio habe auf die Frage von Journalisten am US-Kongress, ob er für das Amt kandidieren wollte, am Mittwoch mit «ja» geantwortet, berichteten unter anderem die Sender ABC News und Fox News. Jordan leitet auch den Justizausschuss, der sich mit Impeachment-Ermittlungen gegen US-Präsident Joe Biden beschäftigt.
Jordan und Scalise steigen ins Rennen um Kongress-Vorsitz ein
Auch die bisherige republikanische Nummer zwei in der Kammer, Steve Scalise, kündigte an, er wolle ins Rennen einsteigen.

Der 57-Jährige schrieb einen Brief an seine Parteikolleginnen und -kollegen, in dem er seine Ambitionen verkündete. «Jetzt müssen wir mehr denn je die tiefen Wunden heilen, die in unserer Fraktion bestehen, und uns auf unsere Ziele konzentrieren, damit wir uns wieder für die Millionen von Menschen einsetzen können, die auf uns zählen», schrieb er darin.
Es war zuletzt unklar gewesen, ob Scalise diesen Schritt wirklich gehen würde – bei ihm wurde Blutkrebs diagnostiziert und er ist aktuell in Behandlung.
Kongress-Vorsitz: Frühste Wahlen Mitte kommende Woche
Frühestens Mitte kommender Woche könnte es eine Wahl geben. Wer nachrücken könnte, ist offen. McCarthy jedenfalls will nicht noch mal antreten, das machte er nach seiner Absetzung klar. Auch der republikanische Hardliner Matt Gaetz, der den Antrag auf Absetzung gegen McCarthy eingebracht hatte, versicherte, dass er keine Ambitionen habe, selbst zu kandidieren. In der extrem zersplitterten Fraktion ist unklar, wer genug Parteikollegen hinter sich vereinen könnte.
Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses kommt in der staatlichen Rangfolge an dritter Stelle nach dem Präsidenten und dessen Vize. Der Republikaner Patrick McHenry übernimmt zwar als Interims-Vorsitzender formale Aufgaben, füllt die Rolle aber nicht politisch aus.