Cannabis kann man jetzt in den USA studieren

Kiffen als Studiengang? Ein neues Fach an der University of Maryland (USA) kommt dem verdächtig nah. Denn dort soll in Kürze ein Master of Science in «medizinischer Cannabis-Wissenschaft und Therapeutika» eingeführt werden.

Wie die Uni in einer Mitteilung schreibt, vermittle der Studiengang Wissen, um Patienten und die medizinische Cannabis-Industrie kompetent zu unterstützen.

Doch auch im US-Bundesstaat Maryland ist Cannabis nach wie vor illegal. Zu medizinischen Zwecken bestehen aber seit 2013 Ausnahmen. Rund 8500 Patienten sind im Sechs-Millionen-Staat als Cannabis-Patient registriert.

Gekifft wird im Studienfach nicht. Die Studenten befassen sich neben dem klinischen Gebrauch auch mit unerwünschten Wirkungen sowie mit Richtlinien in Bezug auf medizinischen Cannabis. Man wolle dabei einen «positiven Einfluss auf die Gesellschaft» nehmen, heisst es.

Die Einführung des neuen Fachs hat einen guten Grund. Denn die Cannabis-Industrie in den USA boomt regelrecht. In den USA ist medizinischer Cannabis in 33 Bundessstaaten legalisiert. In zehn Staaten ist selbst der private Konsum von Marihuana legal.

So ist die Nachfrage nach qualifizierten Fachpersonen enorm: Im vergangenen Jahr waren in den Staaten zwischen 130'000 und 160'000 Menschen in der Branche vollbeschäftigt. Das «Marijuana Business Factbook 2019» rechnet im laufenden Jahr mit einem deutlichen Anstieg: Auf 175'000 bis 215'000 Vollzeitstellen. Zudem wird prognostiziert, dass bis 2023 rund 30 Milliarden US-Dollar mit den grünen Pflanzen umgesetzt werden können.

Und so überrascht es nicht, dass die Universität Maryland nicht die einzige US-Uni ist, die auf den Hype aufgesprungen ist. Laut «ABC News» bietet die University of Connecticut gar einen Bachelor-Studiengang in Gartenbau von Cannabis an.