Biden nach Kissingers Tod: Waren uns oft nicht einig
Der ehemalige US-Aussenminister Henry Kissinger ist am Mittwoch im Alter von 100 Jahren gestorben. Nun äussert sich US-Präsident Biden erstmals nach dem Tod des Politikers.

US-Präsident Joe Biden hat den am Mittwoch gestorbenen früheren US-Aussenminister Henry Kissinger für seinen «scharfen Intellekt» gewürdigt. «Im Laufe unserer Karriere waren wir uns oft nicht einig. Und oft stark», so Biden in einer knappen Mitteilung – fast einen Tag nach dem Bekanntwerden von Kissingers Tod.
Auch lange nach seinem Ausscheiden aus der Regierung habe Kissinger seine Ansichten und Ideen in die wichtigsten politischen Diskussionen über mehrere Generationen hinweg eingebracht, teilte der US-Präsident mit.
Kissinger galt als einer der bedeutendsten Diplomaten
Biden reagierte damit auf den Tod Kissingers auffällig spät – und knapp. Zuvor war bereits in der täglichen Pressekonferenz des Weissen Hauses die Frage aufgekommen, warum sich Biden noch nicht zum Tod des Aussenpolitikers geäussert hatte. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte, man solle da nichts hineinlesen. Auch er betonte, dass nicht alle mit Kissingers Ansichten übereingestimmt hätten.
Der ehemalige US-Aussenminister war am Mittwoch im Alter von 100 Jahren gestorben. Kissinger gilt als einer der bedeutendsten Diplomaten des 20. Jahrhunderts. Kritiker sahen in dem Aussenpolitiker allerdings einen skrupellosen Machtpolitiker, der auch Diktaturen unterstützte – solange es nur seinen Interessen nützte.