In Rio de Janeiro sind mehrere brasilianische Politiker und Unternehmer wegen Verdachts auf Betrug im Gesundheitssystem in der Corona-Krise verhaftet worden.
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In Rio de Janeiro steht ein brasilianischer Soldat während einer Drogen-Razzia Wache. (Symboldbild) - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundespolizei in Rio de Janeiro hat mehrere Politiker und Unternehmer verhaftet.
  • Es besteht der Verdacht auf Betrug im Gesundheitssystem in der Corona-Krise.
  • Die Verdächtigen sollen öffentliche Gelder unterschlagen haben.

Die Bundespolizei in Rio de Janeiro hat mehrere Unternehmer und Politiker festgenommen. Es besteht Verdacht auf Betrug im Gesundheitssystem in der Corona-Krise.

Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, öffentliche Gelder bei überteuerten Anschaffungen über soziale Organisationen unterschlagen zu haben. Dies ging aus der Erklärung der Staatsanwaltschaft von Rio am Donnerstag hervor. «Die kriminelle Organisation fuhr mit den kriminellen Praktiken selbst während der sich verschärfenden Pandemie fort», hiess es in der Erklärung.

Notstand ausgenutzt

Sie habe sogar den Notstand, der Aufträge ohne Ausschreibung erlaubt, ausgenutzt, um unrechtmässige Verträge mit der öffentlichen Hand einzugehen. Medienberichten zufolge soll es sich dabei um Ankäufe wie Atemgeräte für die provisorischen Kliniken gehandelt haben. Diese wurden von der Regierung des Bundesstaates in den vergangenen Wochen errichtet, um die Kapazitäten im Gesundheitswesen zu erhöhen. Demnach ist auch das provisorische Krankenhaus im legendären Maracanã-Stadion von dem Betrug betroffen.

Coronavirus - Brasilien
Eine Gruppe von Krankenschwestern, Technikern und Studenten im Gesundheitsbereich helfen im Rahmen eines Sozialprojekts Obdachlosen und sozial schwachen Menschen während der Coronavirus-Krise. - dpa

Unter den fünf Festgenommenen sind der Ex-Präsident des Landtags von Rio de Janeiro, Paulo Melo, und der Unternehmer Mário Peixoto. Letzterer arbeitet mit der Regierung von Gouverneur Wilson Witzel zusammen.

Peixoto hat auch schon mit Sérgio Cabral, einem von Witzels Vorgängern, Geschäfte gemacht. Der 57-Jährige gilt als einer der korruptesten Politiker Brasiliens. In mehreren Verfahren wurde er wegen Korruption, Geldwäsche und der Bildung einer kriminellen Vereinigung zu insgesamt 198 Jahren Haft verurteilt.

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