Apple und Epic Games befinden sich derzeit in einem Streit. Der Spieleentwickler wollte sich nicht an App Store-Vorgaben des iPhone-Konzerns halten.
Apple fordert im «Fortnite»-Streit Schadenersatz von Epic Games. (Archiv)
Apple fordert im «Fortnite»-Streit Schadenersatz von Epic Games. (Archiv) - sda - KEYSTONE/EPA/CJ GUNTHER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Streit um den Apple App Store verlangt der iPhone-Konzern Schadenersatz von Epic Games.
  • Die Entwicklerfirma habe ihren Vertrag mit Apple verletzt.
  • Epic wollte sich nicht mehr an eine App Store-Regel halten.

Im Streit um Apples App Store geht der iPhone-Konzern zum Gegenangriff über und verlangt nun Schadenersatz von den Machern des Online-Spiels «Fortnite». Die Entwicklerfirma Epic Games habe ihren Vertrag mit Apple verletzt und den Konzern damit rechtswidrig um Einnahmen geprellt. Dies heisst es in einer am Dienstag eingereichten Gegenklage in Kalifornien.

Der Streit könnte am Ende beeinflussen, wie Apps auf Smartphones vertrieben werden. Und wie viel Geld vom Kaufpreis Plattformen wie der App Store von Apple oder der Google Play Store dabei einbehalten dürfen.

Epic Games hielt sich nicht an Vorgaben

Epic wollte sich nicht mehr an die seit mehr als einem Jahrzehnt geltende Vorgabe halten. Nach dieser können virtuelle Artikel in dem Spiel auf iPhones und iPads nur über das System der In-App-Käufe von Apple angeboten werden, bei dem Apple 30 Prozent des Kaufpreises einbehält.

Apple Fortnite
Fortnite kann auf herkömmliche Weise nicht mehr auf iPhones installiert werden. - keystone

Nachdem der iPhone-Konzern Änderungen an den Geschäftsbedingungen ablehnte, bauten die Entwickler in der App die vertraglich verbotene Möglichkeit ein, die Artikel auch direkt bei Epic zu kaufen. Dafür wurde im August eine versteckte Funktion in der Anwendung aktiviert, die Epic an den App-Prüfern von Apple vorbeigeschmuggelt hatte. Noch am selben Tag warf Apple «Fortnite» unter Verweis auf den Regelverstoss aus dem App Store. Epic zog umgehend vor Gericht und warf Apple unfairen Wettbewerb vor.

Apple wies die Vorwürfe in seiner Gegenklage zurück. Dabei fordert der Konzern vor Gericht auch die aus seiner Sicht vertragswidrig erwirtschafteten Erlöse von Epic ein. Der iPhone-Konzern kritisierte auch, dass die «Fortnite»-Macher letztlich einen eigenen App-Store innerhalb der Apple-Plattform hätten etablieren wollen. Epic präsentiere sich als moderner Robin Hood, sei aber in Wirklichkeit ein milliardenschweres Unternehmen, das nichts für die Vorteile bezahlen wolle, die es durch den App Store bekomme.

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