Eigentlich sollten die App-Store-Regeln für Drittfirmen gelockert werden. Eine solche Lockerung konnte Apple nun im letzten Moment verhindern.
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Das Apple Logo leuchtet an der Fassade eines Apple Stores. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In iOS-Apps verlinkte Einkaufmöglichkeiten sehen eine Abtretung an Apple vor.
  • Nach längerem Rechtsstreit wurde Apple hier eine Lockerung aufgebrummt.
  • Das Inkrafttreten dieser Lockerung konnte Apple nun im letzten Moment aufschieben.

Apple ist es in letzter Minute gelungen, eine per Gerichtsurteil verordnete Lockerung der App-Store-Regeln aufzuschieben. Ein US-Berufungsgericht entschied am Mittwoch, dass die Einwände von Apple ernsthafte Fragen aufwerfen könne. Es könnten iPhone-Konzern bei einem Fehler erheblicher Schaden entstehen. Deshalb stoppte es die Umsetzung der Änderungen, die am Donnerstag in Kraft treten sollten.

Gemäss der Entscheidung einer kalifornischen Bezirksrichterin sollten App-Entwickler in den USA das Recht bekommen, bei ihren Anwendungen per Links oder Schaltflächen auf Bezahlmöglichkeiten ausserhalb von Apples Plattform hinzuweisen.

Apple App Store
Der App Store hat über 2 Millionen Apps im Angebot. - Keystone

Das Urteil fiel Anfang September in dem Prozess zwischen Apple und der Firma Epic Games, von der das Online-Spiel «Fortnite» stammt. Apple argumentierte, durch die Änderung drohe Schaden für Verbraucher und die Integrität der App-Store-Plattform.

Epic wollte in dem Prozess das Recht erstreiten, auf dem iPhone einen eigenen Store betreiben zu dürfen. Der Konzern scheiterte damit. Doch die Bezirksrichterin Yvonne Gonzalez Rogers entschied zugleich, dass Apple Entwicklern nicht mehr verbieten darf, Nutzer auf Möglichkeiten zum günstigeren Kauf der Artikel ausserhalb des App Stores hinzuweisen.

Abgabe von 15 bis 30 Prozent ist Pflicht

Apple erlaubt den Kauf digitaler Güter – etwa virtuelle Artikel in Spiele-Apps – grundsätzlich über die hauseigene Bezahlplattform. Dabei wird eine Abgabe von 15 oder 30 Prozent an den Konzern fällig.

Mac iOS apps
Das Logo von App Store ist auf dem Bildschirm eines iPhones zu sehen. - keystone

Apple argumentiert unter anderem: Durch das Verfahren könnten Nutzer vor Betrugsversuchen und einem Missbrauch ihrer Daten geschützt werden. Einige App-Entwickler kritisieren, dass die Abgabe ungerechtfertigt hoch sei.

Apple warnte: Einige Entwickler könnten aus Sicht des Konzerns die Entscheidung der Richterin zu grosszügig interpretierten. Damit könnten auch ganze alternative Bezahlabläufe hinter die Links gepackt werden. Wie der Konzern argumentiert, könnten dadurch böswillige Entwickler Nutzerdaten missbrauchen, während Apple dies nicht verhindern könnte.

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