Im Amazonas Regenwald warnt die Umweltschutzorganisation WWF von den Folgen der Waldzerstörung. Mit dem Zerfall der Bäume verschwindet auch die Lebensgrundlage.
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Im Amazonas Regenwald herrschen momentan die schwersten Brände seit fast fünf Jahren. WWF warnt von den Folgen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • WWF warnt von schweren Folgen durch die Waldvernichtung.
  • Aufgrund der Zerstörung der Bäume verschwinden auch Lebensgrundlage der Indigenen.
  • Momentan herrschen im Amazonas die schwersten Brände seit fast fünf Jahren.

Im Amazonasgebiet nimmt die Waldvernichtung immer mehr zu. Aus diesem Grund warnt die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland vor den schweren Folgen. Vor allem die indigene Völker und das Weltklima ist davon betroffen.

Laut einer Mitteilung von WWF-Südamerikareferent Roberto Maldonado, verschwindet die Lebensgrundlage der Indigene mit den Bäumen des Amazonas. Der Tag des Amazonas Regenwald findet an diesem Montag statt. Dabei wird an die Gründung des Bundesstaates Amazonas durch Dom Pedro II. im Jahr 1850 erinnert.

Amazonas Regenwald kippt zu einer Steppe

Im brasilianischen Amazonasgebiet toben die schwersten Brände seit fast fünf Jahren. Im August wurden in der Region nach Angaben des Instituts für Weltraumforschung (Inpe), das Satellitendaten auswertet, 33 116 Feuer registriert. Mehr Brände in einem Monat hatte es zum letzten Mal im September 2017 gegeben. In einem August waren es sogar die schwersten Brände seit 2010.

«Verlieren wir den Amazonas Regenwald, verlieren wir einen der grössten Kohlenstoffspeicher dieses Planeten», sagte Maldonado. Einer neuen Studie zufolge befindet sich das Amazonasgebiet in einer Krise. Es steuert auf den Kipppunkt zu, ab dem es sich in Steppe verwandelt.

Der Schutz von 80 Prozent des Amazonasgebiets bis 2025 sei dennoch möglich. So hiess es bei einer Pressekonferenz mit Indigenen und Wissenschaftlern in Quito am Montag. Ein entsprechender Antrag indigener Gruppen aus Südamerika war beim Weltnaturschutzkongress in Marseille im vergangenen Jahr angenommen worden.

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In den letzten Jahren wurden grosse Flächen des Regenwaldes zerstört. - AFP/Archiv

Indigene gelten als die besten «Hüter des Waldes» im Kampf gegen Umweltschäden und Klimawandel. Nur 1,6 Prozent der Entwaldung in Brasilien zwischen 1985 und 2020 entfielen laut WWF auf indigenes Land.

Zwischen Juni und Oktober ist in Brasilien Waldbrandsaison. Meist werden zunächst die Bäume gefällt und die abgeholzten Flächen dann in Brand gesteckt. So kann neue Weideflächen und Ackerland geschaffen werden. Das Thema könnte auch bei der Präsidentenwahl Anfang Oktober eine Rolle spielen.

Der rechte Amtsinhaber Jair Bolsonaro sieht das Amazonasgebiet vor allem als wirtschaftliches Potenzial. Sein Gegenkandidat, Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, hat hingegen versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz künftig zu stärken. In den Umfragen liegt Lula derzeit deutlich vorn.

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