Boeing gegen Airbus – oft war das ein spannendes Rennen um die Marktführerschaft. Im vergangenen Jahr gab es einen klaren Sieger.
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Airbus hat Boeing im Jahr 2019 als weltgrössten Flugzeugbauer abgelöst. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der europäische Airbus-Konzern lieferte 863 Verkehrsflugzeuge aus.
  • Boeing steckt seit den Abstürzen der 737 Max in einer Krise.

Insgesamt lieferte Airbus 863 Verkehrsflugzeuge aus und damit acht Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen in Toulouse mitteilte.

Boeing hat seine Jahreszahlen zwar noch nicht vorgelegt, kam bis Ende November aber lediglich auf 345 ausgelieferte Maschinen. Mehr als 400 bereits fertige Exemplare des Mittelstreckenjets 737 Max kann Boeing bisher nicht an die Kunden übergeben. Dies, da für den Typ nach zwei tödlichen Abstürzen ein weltweites Flugverbot gilt.

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Insgesamt lieferte Airbus 863 Verkehrsflugzeuge aus - keystone

Bei den Neubestellungen dürfte Airbus ebenfalls weit vorn liegen. Der Konzern sammelte im abgelaufenen Jahr nach Abzug von Stornierungen Aufträge über 768 Jets ein, 21 mehr als im Vorjahr. Boeing kam bis Ende November sogar auf mehr Stornierungen als Neuaufträge. Das Minus im Auftragsbestand belief sich auf 84 Flugzeuge.

Seit März Boeing-Krise

Boeing steckt seit März 2019 in einer schweren Krise. Nach den zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten hatten Behörden in aller Welt Passagierflüge mit der 737 Max untersagt. Das Flugzeug ist das meistgefragte Modell des US-Konzerns.

Auf den Typ sollten eigentlich rund zwei Drittel der ursprünglich angepeilten etwa 900 Verkehrsflugzeug-Auslieferungen entfallen. Das Ziel hat Boeing aber längst gestrichen und stoppt jetzt vorläufig auch die Produktion der 737 Max. Wann das Flugverbot aufgehoben wird, ist weiterhin offen.

Boeing 737 Max
Behörden in aller Welt untersagten Passagierflüge mit der 737 Max. - keystone

Boeing hatte mit der Entwicklung der spritsparenden 737 Max auf den Erfolg des Konkurrenzmodells Airbus A320neo reagiert. Das Ausreizen des technischen Möglichen ging bei den Amerikanern aber schief. Es führte nach bisherigen Erkenntnissen mit zu den tödlichen Abstürzen.

Auch Airbus erreichte Ziele nicht

Auch Airbus konnte sein ursprüngliches Auslieferungsziel 2019 nicht halten. Eigentlich wollte der Konzern 880 bis 890 Verkehrsmaschinen ausliefern, strich den Plan aber später auf rund 860 Maschinen zusammen. Grund dafür war die neue Kabinenausstattung des Airbus A321neo, der Langversion der A320neo. Der Einbau der Kabine erfordert deutlich mehr Zeit als zuvor gedacht.

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