Bei Gefechten in Kolumbien zwischen der marxistischen Guerilla ELN und abtrünnigen Mitgliedern der aufgelösten Rebellenorganisation Farc sind mindestens 23 Menschen getötet worden.
Kolumbiens Präsident Iván Duque (Mitte)
Kolumbiens Präsident Iván Duque (Mitte) - Presidencia de Colombia/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gefechte im Grenzgebiet zu Venezuela.

Die Kämpfe ereigneten sich im Grenzgebiet zu Venezuela in der nordöstlichen Region Arauca, wie Vize-Verteidigungsminister Jairo García am Montag mitteilte. Unter den Toten seien auch vier Venezolaner, sagte Verteidigungsminister Diego Molano. Unklar blieb zunächst, ob bei den Gefechten auch Zivilisten getötet wurden.

In einer vorherigen Zwischenbilanz war noch von 16 Toten die Rede gewesen. Kolumbiens rechtsgerichteter Präsident Iván Duque bezeichnete die «durchlässige Grenze» mit Venezuela als Ursache der Gefechte. Dem linksgerichteten venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro warf Duque vor, illegalen bewaffneten Gruppen Freiraum und Schutz zu gewähren. Der Konflikt zwischen der ELN und den ehemaligen Farc-Guerilleros sei auf venezolanischem Gebiet ausgebrochen und habe sich nach Arauca ausgeweitet, sagte Molano.

Die Nationale Befreiungsarmee (ELN) verfügt über rund 2500 Kämpfer. Im Gegensatz zu den vormals deutlich grösseren Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) hat die ELN dem bewaffneten Kampf nicht abgeschworen. Der jahrzehntelange Krieg zwischen der Farc und dem kolumbianischen Staat war Ende 2016 mit einem Friedensabkommen beendet worden. In der Folge wurden in dem südamerikanischen Land rund 7000 Farc-Kämpfer entwaffnet, die Farc wandelte sich in eine politische Partei um.

Ein Teil der Farc-Mitglieder verweigerte sich aber dem Abkommen und kämpft seither gegen andere Rebellen und rechtsgerichtete paramilitärische Gruppen um die Vorherrschaft im Drogenhandel und im illegalen Bergbau.

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