Die WHO erkennt «Sexsucht» als psychische Störung an. Der Verlauf der Krankheit würde Ähnlichkeiten mit Alkoholismus oder Heroin-Sucht aufweisen.
Ungebändigt: Betroffene von «Sexsucht» beklagen, ihr sexuelles Verhalten nicht unter Kontrolle zu haben.
Ungebändigt: Betroffene von «Sexsucht» beklagen, ihr sexuelles Verhalten nicht unter Kontrolle zu haben. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Zwanghaftes Sexualverhalten» gilt nach der WHO als psychische Störung.
  • Erkrankte sagen, ihre Triebe nicht unter Kontrolle zu haben.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat «zwanghaftes Sexualverhalten» als psychische Störung anerkannt und in ihren Katalog für Krankheiten aufgenommen. Als Sucht auf einer Stufe mit Glücksspiel oder Drogenmissbrauch klassifizierte die in Genf ansässige Organisation «Sexsucht» jedoch nicht.

«Wir haben das Gefühl, dass die Beweise noch nicht vorliegen, dass der Verlauf dem bei Alkohol oder Heroin entspricht», erklärte WHO-Experte Geoffrey Reed der Nachrichtenagentur AFP am Samstag.

Triebe nicht unter Kontrolle

In der letzten Aktualisierung ihrer Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) bewegt sich die WHO in die Richtung einer Legitimierung des häufig als «Sexsucht» bezeichneten Konzepts der Hypersexualität als psychische Krankheit. Es gebe Menschen, die das Gefühl hätten, ihr sexuelles Verhalten nicht kontrollieren zu können, und darunter leiden, sagte Reed. Die ICD dient weithin als Bezugsnorm für Diagnosen und Krankenversicherungen.

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