Pascal Mancini wird von der Leichtathletik-EM wegen der Verbreitung extremistischen Gedankengutes ausgeschlossen. Er selbst sieht die Schuld nur bei den Medien.
Pascal Mancini muss auf die EM verzichten – die Lizenz wurde ihm entzogen.
Pascal Mancini muss auf die EM verzichten – die Lizenz wurde ihm entzogen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer wieder postet Pascal Mancini rechtsextremistisches Gedankengut auf Facebook.
  • Deshalb wurde ihm nun kurz vor der EM die Lizenz entzogen.
  • Mancini schiebt die Schuld einer Medienhetze in die Schuhe.

Sein Facebook-Account spricht Bände. Immer wieder tauchen auf der Timeline des Profils von Pascal Mancini Beiträge auf, die rechtsextremistisches Gedankengut beinhalten. Beispielsweise postet er ein Bild einer Affenhorde, nachdem die französische Nationalmannschaft den WM-Titel erlangte. Zudem verbreitete er Äusserungen eines belgischen Nazi-Kollaborateurs. Nun wird der Sprinter von der am 6. August startenden Leichtathletik-EM in Berlin ausgeschlossen.

Der Leichtathletik-Verband Swiss Athletics bestätigte am Dienstagabend die Massnahmen, der Verband entzieht ihm die Lizenz. Mancini habe gegen die vertraglichen Vereinbarungen verstossen.

Medien sollen schuld sein

Von Einsicht ist beim Sprinter aber keine Spur. Vielmehr schiebt er den Medien die Schuld in die Schuhe. «Die Medien wollen mich zerstören, indem ich nicht rennen kann, damit ich nicht mehr von meinem Sport Leben kann und damit meine sportliche Karriere wegen meiner Meinungen beenden kann», schreibt er in einem Posting auf Facebook, und fügt in einem anderen hinzu: «Sie werden nie das brennende Feuer der Wahrheit auslöschen, das in mir brennt.»

«Die Medien wollen mich zerstören». Mancini hat dafür nun eine Spendenaktion ins Leben gerufen.
«Die Medien wollen mich zerstören». Mancini hat dafür nun eine Spendenaktion ins Leben gerufen. - Facebook/pascal.mancini

Meinungsfreiheit? Nein.

Extremistisches Gedankengut hin oder her – als Spitzensportler, der automatisch eine Vorbildrolle für junge Sportler einnimmt, kommt der in der Schweiz geltenden Meinungsfreiheit eine zusätzliche Schranke zu. Deshalb auch der Vertrag mit Swiss Athletics. Dieser besagt laut Sprecher Beat Freihofer: «In diesen Vereinbarungen nehmen Athleten Abstand von jedem diskriminierenden Verhalten.»

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