Roger Rönnberg will die Zeit der Copains heraufbeschwören
Fribourg-Gottéron charismatischer neuer Trainer Roger Rönnberg im Interview. Er werde nicht gehen, bevor er mit dem Klub ein paar Titel gewonnen habe.

Seit Anfang Mai weilt Gottérons neuer Trainer Roger Rönnberg in Freiburg. Der Schwede ist wie alle Spieler – erstmals auch sämtliche Ausländer, ob bisherige oder die neuen Michael Kapla und Henrik Borgström – dabei, wenn die ersten physischen Tests hinsichtlich der kommenden Saison absolviert werden.
Es ist ein erster Beleg dafür, wie fordernd und akribisch der Schwede ist. Nach Tests und Einzelgesprächen mit den Spielern stellte sich der langjährige Erfolgstrainer von Frölunda (zwei Meistertitel und vier Champions League-Siege) im Rahmen des Dragon Lunch den Sponsoren des Klubs vor.

Zuvor aber gab er den lokalen Medien Auskunft, sprach über seine neue Herausforderung in Freiburg, warum er wieder Copains sehen will und warum er sich in einem Interview mit dem «Blick» in die Nesseln gesetzt hatte.
SLAPSHOT: Roger Rönnberg, wie waren Ihre ersten Tage in Freiburg?
Roger Rönnberg: Vielbeschäftigt. Es gibt viel zu tun, viele neue Leute kennenzulernen, neue Beziehungen aufzubauen. Ich liebe es, vertrauensvolle Verbindungen zu erschaffen.
Nur so kann man einen guten Job machen. Es waren anstrengende Tage, aber gleichzeitig hat es auch grossen Spass gemacht.
SLAPSHOT: Frölunda nach zwölf Jahren im Klub. Weshalb war es für Sie nun der Moment für etwas Neues?
Rönnberg: Ich hatte eine klare Vision, wohin es mit dem Verein gehen soll. Wie er organisiert und entwickelt Frölunda sein soll, wenn ich gehe. Der ganze Klub mit seinen vielen grossartigen Mitarbeitern ist gewachsen.
Dann stellte sich die Frage, ob ich weitermache. Bin ich der Richtige, um den Klub fünf weitere Jahre weiterzuentwickeln? Das wären dann 17 Jahre. Ich war selbstkritisch und fragte mich, ob ich die Spieler noch weiterbringen können würde.
Ich war hart mit mir selbst. Erstmals zögerte ich mit meiner Unterschrift. Dann habe ich gespürt, dass ich eine neue Herausforderung brauche. Und ich war überzeugt, dass Frölunda einen neuen Coach braucht.
SLAPSHOT: Sie hatten bestimmt viele Optionen. Weshalb entschieden Sie sich für Gottéron als neuen Arbeitgeber?
Rönnberg: Ja, ich hatte verschiedene Möglichkeiten. Nach Frölunda war ich aber auf der Suche nach einem Verein mit einem grossen Ziel. Jeder will gewinnen. Und ich will mit Gottéron gewinnen und den ersten Meistertitel holen.
Das ist das grosse Weshalb. Ich würde nie zu einem Verein wechseln, der nicht ambitioniert ist. Lasst uns mit Freiburg den Pokal holen. Ein anderer Punkt ist, dass ich keinen kurzfristigen Erfolg will, indem man ein Team zusammenkauft. So will ich nicht arbeiten.

Was ich liebe, ist, Spieler zu entwickeln und sie wachsen zu lassen, indem wir Verbindungen aufbauen und dafür sorgen, dass das Umfeld und die Struktur die besten sind.
Wir müssen wie Champions trainieren, Leader und Schlüsselspieler haben, die wie Champions arbeiten und die anderen besser machen. Sie sollen die Leidenschaft mitbringen, dass alle diesen Drive, den unbedingten Siegeswillen erlangen.
Niemand soll mit dem zweiten Platz zufrieden sein. Ich dachte, es wird schwierig, dieses Umfeld zu finden. Dann habe ich Gerd (Sportchef Zenhäusern – Red.) getroffen – und er hat mich überzeugt.
Aus dem geplanten einstündigen Meeting wurden sechs oder sieben Stunden, die halbe Nacht. Wir waren sofort verbunden und teilen die gleiche Vision darüber, was im Spitzensport wichtig ist und was langfristigen Erfolg mit sich bringt.
Ich war so glücklich, dass ich jemanden gefunden hatte, mit dem ich zusammenarbeiten will. Darum bin ich hier.
SLAPSHOT: Sie wollen mit Gottéron den ersten Meistertitel holen und sprechen zugleich von nachhaltiger Arbeit. Wie viel Zeit geben Sie sich bis zum Erreichen dieses Ziels?
Rönnberg: Im Spitzensport kannst du nicht planen, wann du Meister wirst. Das muss jeder begreifen. Als ich mit Frölunda Titel gewann, habe ich das zu Saisonbeginn jeweils nicht erwartet.
Es braucht eine Organisation und eine Mannschaft, die permanent pusht. Und in den Playoffs braucht es das nötige Glück. Du benötigst Glück bezüglich Blessuren, du benötigst Glück in einem Spiel sieben.

Plötzlich stehst du im Final, gewinnst zwei Spiele, und ein Andrighetto (Spieler der ZSC Lions – Redaktion) beginnt nachzudenken, und du findest einen Weg zum Titel. Aber du kannst kein Versprechen abgeben, dieses oder jenes Jahr zu gewinnen. So funktioniert der Sport nicht.
SLAPSHOT: Was können Sie konkret dazu beitragen, um das ultimative Ziel zu schaffen?
Rönnberg: Wir werden hart arbeiten, um die Chance dazu in jeder Saison zu haben. Darum bin ich hier. Mein Job ist es, eine noch grössere Chance zu haben und dass wir weniger vom Glück abhängig sind.
Wir müssen trainieren und spielen wie Champions. Dazu haben wir viele Dinge hinter den Kulissen, die niemand sieht, zu verbessern. Das ist meine Aufgabe, das Siegen zu einer Gewohnheit werden zu lassen.
Heute muss ein Tag sein, an dem wir härter trainieren als die ZSC Lions. Wir müssen einen besseren Zusammenhalt haben als die ZSC Lions. Wir müssen eine Verbindung mit den Fans, den Sponsoren, den Medien, mit allen aufbauen.
Alle Energie dieses schönen Kantons muss ins Team fliessen. Ich jedenfalls werde nicht gehen, bevor wir ein paar Titel geholt haben, sofern mich der Verein nicht vorher hinauswirft.
SLAPSHOT: Sie haben bereits vor einem Jahr in Freiburg unterschrieben. War es nie eine Option, trotz eines noch laufenden Vertrags mit Frölunda sofort zu kommen?
Rönnberg: Ich habe ein grosses Gesetz für mich, das ich immer befolgen werde: Ich breche keinen Vertrag. Das habe ich auch Gottérons Vorstand gesagt. Hier wird es nicht anders sein.
Lass uns sagen, dass morgen die New York Rangers anrufen. Ich sage nein. Solange mich Gottéron will, bleibe ich hier.

Weil ich das Ziel habe, Leute besser zu machen. Ich bin nicht meinetwegen hier. Ich bin 53 Jahre alt und bekomme auch einen anderen Job. Ich muss nicht eigensinnig sein.
SLAPSHOT: Wie intensiv haben Sie Gottéron neben Ihrem Trainerjob bei Frölunda verfolgt?
Rönnberg: Ich sah jedes Spiel, jede Sekunde. Die letzte Saison und die zuvor. Das ist mein Job. Wenn ich was mache, dann mit Haut und Haar.
Eines der ersten Spiele, dass ich mir angeschaut habe, war das, als Andrei Bykov seine Karriere beendete. Ich sah die Leidenschaft der Teamkollegen, wie sie für ihn spielten. Und ich sah die Liebe der Fans, wie sie mit den Spielern verbunden waren.
Ich bekam ein Gespür dafür, was für eine tolle Arena und was für ein spezieller Ort es ist. Ich liebte es – und wollte ein Teil davon sein.
SLAPSHOT: Wie schwierig war es, sich gleichzeitig mit zwei Klubs zu beschäftigen?
Rönnberg: Es gibt viele Serien auf Netflix, die ich letztes Jahr nicht gesehen habe (lacht). Tagsüber habe ich mich zu 100 Prozent mit Frölunda beschäftigt.
Abends hat meine Frau sicher erwartet, dass wir spassigere Dinge tun. Aber ich hatte jeden Abend Gottéron und die National League vor Augen.
Mein Analytics-Coach, den ich mitbringe (Erik Lignell – Redaktion), hat seine Hausaufgaben ebenfalls gemacht und weiss alles über die gegnerischen Teams und unsere Mannschaft.
Er hat eine tiefgründige Analyse darüber gemacht, was für ein Eishockey hier gespielt wird, damit wir es wirklich verstehen.

Dazu gehört, was die Meister der letzten fünf bis zehn Jahren gemeinsam haben. Das Bild ist klar. Wir wissen, was zu tun ist, um unsere Chancen zu erhöhen.
SLAPSHOT: War für Sie der analytische Aspekt schon immer wichtig?
Rönnberg: Ich bin seit 33 Jahren Coach. Die ersten 25 Jahre habe ich mir die Statistiken handschriftlich notiert. Je mehr Spiele, desto mehr Zahlen bekommst du und desto akkurater werden sie.
Weil ich es schon so lange mache, kann ich die Zahlen nutzen und bin weniger verwirrt als andere, die erst beginnen (schmunzelt). Lignell hat studiert, er nutzt die Zahlen wissenschaftlich.
Es ist eine Sache, die Daten zu sammeln, aber eine andere, sie auszuwerten und die richtigen Schlüsse zu ziehen, um die Spieler damit besser zu machen.
SLAPSHOT: Was mögen Sie an Ihrer neuen Mannschaft, und was kann besser werden?
Rönnberg: Die Spieler sind sehr, sehr motiviert. Wow. Das sage ich nicht einfach so, ich spüre diese Energie. Sie haben Feuer in den Augen. Das Team ist motiviert.
Meine Aufgabe ist es, die Energie zu kanalisieren. Ich muss die Spieler nicht anstacheln. Ich habe viel mit Julien (Captain Sprunger – Redaktion) gesprochen. Er weiss, dass er keine zehn Jahre mehr hat, seine Zeit läuft ab. Er will so sehr gewinnen.
Das Team bekam zuletzt einen Vorgeschmack darauf. Die letzten zwei Jahre waren wirklich gut. Diese tolle Arbeit darf nicht vergessen gehen. Gottéron wurde zu einem Top-Klub. Den Spengler Cup zu gewinnen, war ein super Job. Lars Leuenberger hat mich beeindruckt.

Wir müssen nicht alles ändern, sondern nur den einen oder anderen Schritt mehr machen. Aber wie gesagt, die Spieler haben Feuer in den Augen. Ich muss etwas Geduld hereinbringen.
Ich sagte ihnen, dass sie den Titel nicht heute holen. Wir müssen heute nur härter als Zürich trainieren. Und die nächsten 100 Tage, die nächsten 200 Tage. Schaffen wir es diese Saison nicht, dann die nächste.
SLAPSHOT: Mit welchen Attributen?
Rönnberg: Es wird hart sein, mit meiner Mannschaft zu rivalisieren. Das verspreche ich den Fans. Das Team wird mit den Werten des Kantons spielen. Wir sind bescheidene Leute, die hart arbeiten.
Gottéron wird nicht von einem Team geschlagen, das härter arbeitet: Das soll unsere Messlatte sein. Die Fans sollen das Team auch lieben können, wenn es einmal verlieren sollte.
Wenn die Zuschauer enttäuscht von der Leistung sind und Leidenschaft vermissen, dann sollen sie mich anrufen.
Ich werde meine Nummer auf dem Videowürfel zeigen lassen, damit sie mich die ganze Nacht anrufen können. Wir zusammen gegen die ganze Schweiz. Wir alle müssen verbunden sein.
SLAPSHOT: Haben Sie bereits ein Team zusammen, um mit den besten Mannschaften mithalten zu können?
Rönnberg: Ich habe es noch nie gecoacht. Aber es geht nicht um Einzelspieler, sondern darum, um eine Chemie zu entwickeln.
Julien hat mit mir über die Copains geredet. Das hat diesen Verein wachsen lassen. Die Freundschaften zwischen den Spielern hat das Team stark gemacht.
Mich interessiert nicht, ob Finne, Amerikaner, Romands oder Deutschschweizer, jeder soll einfach ein Copain und guter Teamkollege sein. Mit diesem Spirit können wir auch die ZSC Lions schlagen.
SLAPSHOT: In einer TV-Reportage sieht man Sie als Frölunda-Coach während der Pause mit den Spielern über das Spiel diskutieren. Wie wichtig ist für Sie die Meinung der Spieler?
Rönnberg: Sehr wichtig. Jeder denkt, ich sei verrückt und laut, weil ich auf der Bank so engagiert bin. Man erwartet deshalb, dass ich auch die Spieler anschreie. Dem ist nicht so.
Meine Vorstellung von einem Team ist, dass es von den Führungsspielern von innen aufgebaut wird. Sie müssen die Leidenschaft und den Siegeswillen haben. Und jene von Gottéron haben diesen Willen.
Mein Job ist, sie gutes und effektives Eishockey spielen zu lassen. Dazu müssen sie mitreden können. Bei erfolgreichen Teams geht es nicht darum, dass der Coach sagt, was zu tun ist.
Die Spieler müssen sich austauschen und miteinander verbunden sein. Entscheidet der Coach alles, können die Spieler keine Verantwortung übernehmen. Ein guter Chef will dich besser machen, indem er Feedback gibt.
So wie Ihnen ein guter Chef sagt, dass Sie ein grossartiger Journalist sind, Sie in diesem Interview aber diese eine Frage mehr hätten stellen sollen, weil Sie es mir so zu einfach gemacht haben.
Das ist für mich Coaching. Zu spüren, dass dich dein Chef mag und unterstützt, lässt sich wachsen.
So arbeiten die besten Fussballtrainer wie Pep Guardiola oder Jürgen Klopp, José Mourinho vielleicht weniger (lacht). Sie sind mit den Spielern verbunden. Die Spieler gewinnen, nicht der Coach.
SLAPSHOT: Sie sind ein Fussball-Fan?
Rönnberg: Nicht Fussball an sich. Aber ich bin beeindruckt, wie gut die Trainer in Sachen Leadership und Coaching von Spielern aus unterschiedlichen Kulturen sind. In der Premier League hat es Spieler aus aller Welt und dennoch finden sie sich mit gemeinsamen Werten.
Die Trainer müssen aussergewöhnliche Leader sein. Ich habe schon Klubs besucht. Die Leute sehen nicht, was alles dahintersteckt, um einen Verein besser zu machen. Das wird hier jeden Tag meine Aufgabe sein. Gleichzeitig werde ich nicht von einem Prozess reden.

Wir wollen gleich das erste Testspiel gewinnen, ansonsten ist der Prozess nur eine Entschuldigung. Erstes Trainingsspiel gegen Genf: Los geht’s! Seid besser bereit, denn wir werden es sein.
SLAPSHOT: Wie viele Freiheiten gestehen Sie auf dem Eis Spielern wie Lucas Wallmark oder Marcus Sörensen zu?
Rönnberg: Ich werde auf sie hören, und wir werden zusammen festlegen, wie wir spielen wollen. Ich habe meine Wünsche und meine Philosophie.
Ich habe die Spieler gefragt, was sie denken, was ab Weihnachten gut gewesen ist. Sie sagten mir, dass sie an ihre Spielweise und an Lars geglaubt haben. Diese Dinge wollen wir beibehalten.
Sie können nicht plötzlich an was anderes glauben. Ich hoffe aber, dass die Jungs verstehen, dass wir mit noch mehr Intensität spielen müssen. Wie sie im Viertelfinal gegen Bern gespielt haben, mit Leidenschaft und Härte, habe ich geliebt.
SLAPSHOT: Im Trainerstaff und im Kader stehen mehr als ein Dutzend Leute, die aus Schweden kommen oder dort gespielt haben. Wird das schwedische Element einen Einfluss auf das Spiel haben?
Rönnberg: Wir wollen Gottéron-Eishockey spielen. Gehen wir nochmals zurück zu den Anfängen des Klubs. Wir müssen stolz auf die Geschichte sein. Freiburg ist nie abgestiegen.
Wir wissen, woher wir kommen, wir sind harte Arbeiter und wollen ein intensives Hockey spielen. Wir haben viel Charakter im Team und spielen für das Logo auf der Brust und nicht den Namen auf dem Rücken.
Wir haben keine eigensinnigen Spieler. Ich denke, das werden wir auf dem Eis sehen. Zudem erhoffe ich mir vier offensiv ausgeglichenere Linien.Ich will nicht nur eine torgefährliche Formation haben, sondern vier.
Ich sah etwa Samuel Walser mit der Nati spielen. Er ist ein guter Spieler. Das muss er realisieren. Walser ist keiner für sieben oder acht Spielminuten und dann treffen andere. Er kann auf andere Art und Weise skoren, er ist gross und war in den Playoffs stark.
Andere wie Nicolet oder Marchon müssen das tun, was zuletzt Schmid gemacht hat: vor das Tor gehen und offensiv etwas kreieren.
SLAPSHOT: Sie sind bekannt dafür, dass Sie jungen Spieler eine Chance geben…
Rönnberg: Jeder soll wachsen können. Meine Erfahrung ist, dass junge Spieler schneller wachsen. Wenn ich zusammen mit meinem Sohn mit dem Krafttraining beginne, wird er rasch kräftiger und schneller sein als ich, der 53 Jahre alt ist.
Es spielen die, die am besten für das Team sind, das Alter ist egal. Sprunger hat Energie wie ein 18-Jähriger. Ich werde einem Spieler nie das Alter vorhalten, solange er die Leidenschaft mitbringt, Gottéron-Eishockey zu spielen.
SLAPSHOT: In einem Interview mit dem «Blick» sagten Sie letzten November, dass Sie über Google Maps bereits Ausschau für einen geeigneten Ort für eine Meisterfeier hielten. Sie nannten den Platz vor der Kathedrale. Waren Sie schon dort?
Rönnberg: Ich bekam eine Menge Ärger für diese Aussage (lacht). Es beschämt mich, ich wollte das Team mitten in der Saison nicht destabilisieren. Sorry. Ja, ich war dort. Der Platz ist zu klein. Es werden sicher 100'000 Leute kommen. Wir brauchen mehr Platz…
SLAPSHOT: Gross zu denken, wie die Amerikaner sagen, und Dinge zu visualisieren, ist für Sie wichtig?
Rönnberg: Ich glaube an das Gesetz der Anziehung. Wenn du träumst und dir Sachen vorstellst, dann passieren sie vielleicht auch. Wenn nicht, dann wohl nicht. Egal, worum es geht. Seit ich hier bin, habe ich allen gesagt, dass wir alle vom Titel träumen müssen.
Wenn wir es nicht erträumen, können wir auch nicht bis tief in die Seele daran glauben. Aber es ist das letzte Mal, dass ich darüber spreche. Träume sollen still sein.

Jetzt geht es um das Heute. Wir müssen bescheiden sein. Es ist hart, in dieser Liga zu gewinnen. Ich glaube aber, dass wir es dorthin schaffen können, aber ich weiss nicht wann.
SLAPSHOT: 2017 waren Sie im Rahmen der Champions Hockey League bereits einmal in Freiburg. Woran erinnern Sie sich?
Rönnberg: Ich weiss noch, dass es in der alten Halle bitterkalt gewesen ist. Meine Assistenten hatten dicke Mäntel an. Ich zog nur den Anzug an und nahm sie deswegen hoch.
Aber ich hatte so kalt, dass ich mit meinen zittrigen Händen kaum Notizen machen konnte. Natürlich erinnere ich mich auch noch an die Fans und die Umgebung. Es sind gute Erinnerungen. Jetzt, mit dem neuen Stadion, ist es der beste Platz überhaupt.
Über Roger Rönnberg
Geboren am 27. Juli 1971. Er startete seine Trainerkarriere in Luleå im Nachwuchs des Klubs, arbeitete sich bis zum Headcoach der ersten Mannschaft hoch. Zwischen 2010 und 2013 war er für den schwedischen Verband tätig und wechselte 2013 zu Frölunda.
Als Assistent gewann er mit Schweden zweimal WM-Bronze und einmal -Silber. Die U20 führte er zum WM-Titel und zur Silbermedaille. Mit Frölunda feierte er vier Triumphe in der Champions Hockey League und wurde zweimal schwedischer Champion.